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Ralph Jäger

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Stellenanzeigen für MFA und Ärzte in der Arztpraxis / MVZ

GOÄ-Ziffern Online - Gebührenordnung für Ärzte

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QM Arztpraxis Vorlagen

Beiträge erstellt von Ralph Jäger

  1. Hallo,

    wer macht Abrechnungs-"Listen" für die Prüfung der korrekten KV-/HZV-Abrechnung? Also Suchläufe über das Quartal, ob nicht irgendwelche Ziffern vergessen wurden? Die gängigsten Hersteller von Praxissoftware bieten ja so etwas an.

    Wir hier in Baden-Württemberg machen folgende Abrechnungskontrollen:

    - abgelaufene KVK

    - HZV- Einschreibeprüfliste (prüft bei uns in der Nacht, ob KV Patienten im HZV eingschrieben sind)

    - fehlender Ordinationskomplex 03000

    - 0003 bei HZV-Chroniker

    - 03220 bei KV Chroniker / Dauerdiagnose

    - 03321 bei KV Chronike / Dauerdiagnose und 2 APKs

    - 0008 b. Pflegeheimpatienten im HZV

    - 35100/35110 Kontrolle KV bei F Akutdiagnose

    - 03662 bei Patienten über 70LJ (und Senilität)

    - 03660 bei Patienten über 70LJ (und Senilität) jedes 2. Quartal (mit Dokumentation eines geriatrischen Basisassesment)

    - HZV-Teilnehmer die eine OAK mit Marcumar haben (56092 bzw. Ersteinstellung 56091)

    Was sind eure Tips?

    Kontrolliert ihr das Budget bzw. die Anzahl der Gesprächsziffern?

    Macht Ihr die Listen schon mitten im Quartal regelmäßig?

  2. Das Qualitätsmanagement soll ja das vorhandene Praxiswissen allen Mitarbeitern (MFA und Ärzte) zugänglich machen. Wir haben auch viele Ordner mit wertvollen Inhalten gehabt, nur keiner wusste, das es diese gibt.

    Emails hin und her zu schicken ist auch nicht wirklich sinnvoll. Und welcher Azubi kann schon nach Dateien auf dem Computer suchen? Aber das Internet wie Facebook und andere "Websiteportale" können diese dann benutzen.

    Deshalb habe ich eine Facebook ähnliche Software installiert, die es allen Mitarbeitern ermöglicht, auf die Dokumente zuzugreifen. Schön ist, dass man diese dann kommentieren kann und per Email benachrichtigt wird, wenn es Veränderungen oder neues gibt.

    Ältere MFA haben sich anfangs schwer getan, dann aber erstaunlicherweise schnell zurechtgefunden. Man kann aber auch nicht behaupten, dass nicht "Internetaffine" MFA, zumindest bei uns, das Praxiswissen dann papiergebunden besser geführt hätten.

  3. Der Hausbesuch nach GOÄ selbst wird mit der Nr. 50 (42,90 €) berechnet. Hier ist schon die Beratung (Ziffer 1) und die symptomenbezogene Untersuchung (Ziffer 5) mit eingeschlossen und kann nicht zusätzlich abgerechnet werden.

     

    Das Wegegeld wird nach Entfernung und Tageszeit berechnet:

    • 3,58 € - bis zu 2 km tags
    • 7,16 € - bis zu 2 km nachts, 20-8 Uhr
    • 6,65 € - 2-5 km tags
    • 10,23 € - 2-5 km nachts
    • 10,23 € - 5-10 km tags
    • 15,34 € - 5-10 km nachts
    • 15,34 € - 10-25 km tags
    • 25,56 € - 10-25 km nachts

    Jedes Praxisprogramm hat dafür eigene "Pseudoziffern", die für die Abrechnung verwendet werden können.

     

    Weiterhin gibt es folgende Ziffern und Zuschläge:

    • 51 - 33,52 € Besuch eines weiteren Kranken in der selben häuslichen Gemeinschaft
    • 56 - 18,89 € Verweilen ohne Erbringung anderer Leistungen, je angefangene halbe Stunde (z.B. warten auf den Notarzt)
    • E  - 9,33 € Zuschlag für dringend angefordert und unverzüglich erfolgten Hausbesuch (nicht neben F,G,H)
    • F -15,16 € Zuschlag für Hausbesuch 20-22 Uhr oder 6-8 Uhr
    • G - 26,23 € Zuschlag für Hausbesuch 22-6 Uhr
    • H - 19,82 € Zuschlag für Hausbesuch Samstag, Sonntag, Feiertag (ist neben F und G berechnungsfähig)
    • K2 -   6,99 € Zuschlag für Hausbesuch bei Kindern bis zum vollendeten 4. LJ.

    Oft kann auch die Ziffer 4 (29,49€) für die Erhebung einer Fremdanamnese berechnet werden (Kinder, demente Patienten).

     

    Je nach weiteren ärztlichen Leistungen stehen diese GOÄ-Ziffern zu Verfügung:

    • 6  -13,41 € HNO- oder Urologische Untersuchung (nicht neben den Ziffer 5,7,8)
    • 7 - 21,45 € Untersuchung Herz/Lunge oder Abdomen (nicht neben den Ziffer 5,6,8)
    • 8 - 34,86 € Ganzkörperstatus (nicht neben den Ziffer 5,6,7, 800)
    • 11 -  8,04 € Digital rektale Untersuchung
    • 60 - 16,09 € Konsiliarische Erörterung mit anderem Arzt
    • 70  - 5,36 € Kurze Bescheinigung, AU
    • 200 -  6,03 € Verband
    • 250  -  4,20 € Blutentnahme
    • 252  - 5,36 € Injektion s.c. oder i.m.
    • 253  - 9,38 € Injektion i.v.
    • 266  - 8,04 € Quaddeln
    • 267 - 10,72 € Infiltrationsbehandlung einer Körperregion (auch paravertebral)
    • 268 - 17,43 € Infiltrationsbehandlung mehrerer Körperregionen oder bds.
    • 270 - 10,72 € Infusion s.c.
    • 271 - 16,09 € Infusion i.v., bis 30 Minuten
    • 272 - 24,13 € Infusion i.v., über 30 Minuten
    • 375 - 10,72 € Impfung
    • 377  - 6,70 € Zusatzinjektion bei Parallelimpfung
    • 378 - 16,09 € Simultanimpfung (gleichzeitig passive und aktive Impfung bei Tetanus)
    • 490 -  8,18 € Infiltrationsanästhesie kleiner Bezirke
    • 602 - 15,95 € Pulsoxymeter
    • 650 - 15,95 € Notfall-EKG zur Feststellung eine Rhythmusstörung
    • 800 - 26,14 € Eingehende neurologische Untersuchung
    • 812 - 67,03 € Psychiatrische Notfallbehandlung bei Suizidversuch und anderer psy. Dekompensation
    • 2000 -   9,38 € Erstversorgung einer kleinen Wunde
    • 2001 - 17,43 € Versorgung einer kleinen Wunde einschl. Naht
    • 2002 - 21,45 € Versorgung einer kleinen Wunde einschl. Umschneidung und Naht
    • 2003 - 17,43 € Versorgung einer großen oder stark verunreinigten Wunde
    • 2006 -  8,45 € Behandlung einer entzündeten oder nicht primär heilenden Wunde
    • 2428 - 10,72 € Abszeßeröffnung
    • 3511  - 3,35 € BZ oder Urinstix

    Eine Übersicht der GOÄ-Ziffern für die Privatabrechnung findest Du hier.

     

    Wenn Du weitere Fragen hast, kannst Du Dich gerne melden.

  4. Welche Kriterien wendet ihr an, um festzulegen, ab wann ein Weiterbildungsassistent zum Beispiel einen Nachmittag alleine in der Praxis arbeiten kann? Legt ihr das nach Gefühl fest oder nach einer bestimmten Einarbeitungszeit?

    Generell darf ja, nach Rücksprache mit der Ärztekammer, einer Weiterbildungsassitent auch mal alleine die Patienten versorgen. Es sollte nur sichergestellt werden, dass ein Facharzt in Problemfällen zu Verfügung steht.

    Wie macht ihr das?

  5. Ab 01.01.2015 wird die KV nicht ärztliche Praxisassistenten (NäPa) durch 3 neue EBM-Ziffern fördern:

    • EBM-Nr. 03060 (2,25€): Zuschlag Unterstützung des Hausarztes durch eine NäPa:

      Zuschlag zu Nr. 03040 bis maximal 12 851 Punkte pro Quartal.

    • EBM-Nr. 03062 (17,05€): Hausbesuch einer NäPa – 166 Punkte,
    • EBM-Nr. 03063 (12,50€): Mitbesuch einer NäPa – 122 Punkte.

    Jeder Haus- und Mitbesuch wird zu einem festen Preis extrabudgetär vergütet. Es gibt keine Mengenbegrenzung.

     

    Der Zuschlag zur Strukturpauschale wird je Behandlungsfall gezahlt – maximal bis zu einem Wert von 12.851 Punkten (1.320 Euro) im Quartal, aber:

    • Ausgenommen von der Fallzählung sind Fälle im organisierten Bereitschaftsdienst, Überweisungsfälle ohne Patienten-Kontakt und stationäre (belegärztliche) Fälle.
    • Die Anzahl der Zuschläge verringert sich um die Zahl der Behandlungsfälle aus Selektivverträgen ohne Beteiligung der KV (HzV-Verträge)

    Es muss eine Genehmigung der NäPa durch die KV erfolgen, leider gibt es bis jetzt in den meisten KVen noch keine Antragsformulare oder konkrete Verfahren.

     

    VERAH's können einer NäPa gleichgestellt werden, müssen jedoch für die Anerkennung weitere Fortbildungen nachweisen:

     

    • Über 5 Berufsjahre Erfahrung (ohne Lehrzeit)
      • 20 Unterrichtsstunden im Rahmen der VERAH-Plus Module: Häusliche Sterbebegleitung, Schmerzmanagement, Demenz, Workshop Ulcus Cruris
    • Unter 5 Berufsjahre:
      • 20 Stunden zusätzlich zu oben: 8 UE Arzneimittelversorgung + 12 UE wahlweise im Rahmen der VERAH-Plus Module und/oder in Form von Modulen aus dem Curriculum NäPa

    Der Zuschlag wird ab Beginn der Ausbildung (Nachweis der Anmeldebestätigung) gewährt.

     

    Weitere Information gibt es auf der Homepage des Ihf für Verahs.

  6. Es steckt ziemlich viel Wissen und Arbeit in den QM-Dokumente. So sollte doch jeder Arzt und jede Medizinische Fachangestellte auf dieses Wissen verfürgen, am Besten mit einer Suche und von jedem Arbeitsplatz

    Wie macht Ihr dieses Praxiswissen verfügbar?

    Wir selbst haben verschiedene Varianten durchprobiert:

    • Klassischer Ordner (Papier): der stand dann schön im Büro bzw. Sprechzimmer des "QM-Beauftragten", und keiner hat mehr rein gesehen oder etwas aktualisiert.
    • Word/Office-Dokumente auf dem Server: wir haben die Struktur nach QEP verwendet und sogar eine serverseitige Suchfunktion installiert. Das war nicht schlecht, da man unter Windows direkt aus dem Startmenü nach QM-Dokumenten suchen konnte. Der Nachteil war, dass an jedem Arbeitsplatz ein vollständiges Office installiert sein musste und von zu Hause nur über Umwege der Zugriff erfolgen konnte. Durch die Etablierung von mehreren Standorten mussten dann auch auf die Dokumente entweder per Fernzugriff zugegriffen werden oder die Dateien gespiegelt werden.
    • Wiki-/Kollaborationssoftware: zwischenzeitlich nutzen wir die Software Confluence von Atlassian. Es ist eine Kombination aus einem klassischem Wiki (wie Wikipedia) mit erweiterten Kommunikationsmöglichkeiten der Mitarbeiter (Facebook-Funktion). Das Programm kann entweder auf dem eigenen Server installiert werden oder als Cloud-Packet gemietet werden.

    Weitere mir bekannte Möglichkeiten:

    • Drupal-Wiki: auch eine Wiki-orientiertes Dokumentemanagementsoftware die stärker an die Notwendigkeiten des Qualitätsmanagements ausgerichtet ist. Hier kann z.B. feiner gesteuert werden, welche Dokumente erst freigegeben werden müssen, bis alle diese einsehen können. Der Funktionsumfang ist sehr umfangreich. Zum Mieten (Cloud) oder auch zur Installation auf einem eigenen Server.
    • freie Wiki Software: die freien Wiki Softwareangebote sind zwar sehr gut für ein reines Wiki, dennoch empfand ich persönlich den Aufwand übertrieben, nur um Dokumente damit zu verwalten.
    • Sharepoint: Vorteil ist die vollständige Integration in das Windows-System, der Verwaltungsaufwand ist jedoch nicht zu verachten, die Preise ebensowenig.

    Wie macht Ihr das?

  7. Ich kenne die Möglichkeit, dass man z.B. 2 Termine pro halben Tag im Praxisprogramm blockiert. Die tragen dann Namen wie "Blocker" oder "Für Notfälle". Die werden dann gelöscht, wenn jemand vormittags anruft und ganz dringend etwas braucht.

    Das ist ähnlich, wie die Puffer, die für Notfälle aufgehoben werden, aber eigentlich Verzögerungen im Sprechstundenablauf bei ausufernden Terminen auffangen sollen.

    Das Problem ist zudem:

    - wer entscheident für welchen Patienten/Fall diese Sperre aufgehoben wird? Die MFA, die gerade zum Telefon gegriffen hat? Nach medizinischen Kriterien oder aus der Erfahrung heraus? Kann ein Azubi dann nicht mehr ans Telefon?

    - Erhält derjenige am ehesten einen Blocker-Termin, der es schafft genau dann anzurufen, wenn die Praxis öffnet? Haben diejenigen Pech, die dann erst eine halbe Stunde später anrufen?

  8. Spendet eure Praxis zu Weihnachten an gemeinnützige Vereine oder lokale Projekte?

    Wie versuchen jedes Jahr ein sinnvolles Projekt zu finden, z.B.:

    - dieses Jahr Obst für den Kindergarten vom lokalen Händler

    - lokaler Turnverein, die spezielle Angebote vorweisen

    - die "Tafel" vor Ort

    - Schulprojekte

    - Projekte von Betreuungsvereinen für ältere Menschen

    Ich glaube einerseits, dass die finanzielle Unterstützung durch eine Arztpraxis ethisch sinnvoll ist. Andererseits wird das auch von der Bevölkerung positiv aufgenommen.

    Gibt es bei euch Projekte, die Ihr unterstützt?

  9. Ich denke, dass Ihr da etwas strenger vorgehen solltet, und auf Termine hinweist. Es wird immer ein paar Patienten geben, die ganz laut schreien und immer sofort dran kommen möchten.

    Wenn Patienten sehen, dass man auch anders schneller drankommt, dann macht keiner mehr Termine.

    Vielleicht solltet Ihr darüber nachdenken, in bestimmten Zeiten (z.B. Montags ab 10:30 Uhr) eine offene Kurzsprechstunde für dringliche Angelegenheiten anzubieten. Also z.B. für Erkältung, Klärung von Laborbefunden, Krankschreibung, etc.

    Dann kann man das eine tun (Terminsprechstunde), ohne das andere (offene Sprechstunde) zu lassen.

    Grüsse

  10. Die Ziffern sind in Baden-Württemberg für die HZV AOK und BKK und scheinen eine Reaktion auf die vermehrte Verschreibung von neuen Antikoagulantien zu sein.

    Finde ich persönlich einen guten Schachzug, zumahl die Ziffern nicht schlecht honoriert sind:

    • 56091 => bei Neueinstellung auf Marcumar (120€)
    • 56092 => als Aufwandspauschale bei reg. Quick-Kontrolle (15€)

    Zu Beachten ist, dass auch eine ausführliche Aufklärung der Neueinstellung mit Marcumar durchgeführt werden sollte:

    • Aufklärung über Risiken und Nebenwirkung und Therapiealternativen
    • Ernährungsberatung zu Vitamin K
    • Information über regelmäßige Kontrollen

    Ich habe unsere vorliegende Patienteninformation bei Neueinstellung mit Marcumar in den Downloadbereich hochgeladen:

  11. Im Notdienst scheint die Zahlungsmoralität etwas schlechter zu sein, als wenn die Patienten den "eigenen" Hausarzt aufsuchen (emotionale Bindung?).

    Aus dem Bauchgefühl heraus, wird bei Privatpatienten auch schneller der Hausbesuch angefordert, als lange Wartezeiten in der nächsten Notfallpraxis in Kauf zu nehmen.

    Klärt Ihr die Patienten vorher telefonisch auf, welche Kosten entstehen werden, bevor ihr einen Hausbesuch nach GOÄ durchführt?

    Da wir sonst auch über die PVS abrechnen, sehen wir die "säumigen" Zahler erst Monate später anhand der Abrechnung. Oft haben wir dann auch die Einverständniserklärung für die Abrechnung durch die PVS nicht unterschreiben lassen, da das Thema "Honorierung" unangenehm anzusprechen ist.

    Interessanterweise lassen sich "säumige Zahler" oft nicht durch Mahnungen beeindrucken. Erst durch die Unterschrift der PVS-Einverständniserklärung kann auch ein Gerichtsverfahren angestrebt werden, was dann deutlich effektiver ist.

  12. Am Tarifvertrag der MFA ist, glaube ich, der Knackpunkt, wie man eingruppiert ist: um so vielfältiger die Aufgabenbereiche sind, um so besser wird man eingruppiert.

    D.h. wenn Du bestimmte Aufgaben selbständig übernimmst, dann würde ich mit dem Chef über eine neue Eingruppierung sprechen.

    Positiv ist am Tarifvertrag, dass man nicht jedes Jahr "betteln" muss, sondern dass es konkrete Richtlinien gibt, welches Gehalt man als MFA verdient.

     

    Hier findest Du eine Übersicht der Eingruppierung.

     

    Die Prämien eignen sich, meiner Meinung nach, für besonders förderungswürdige Zusatzleistungen: bei uns ist das z.B. die Bereitschaft, auch in anderen Betriebsstätten auszuhelfen oder am Samstag Vormittag die Sprechstunde zu schmeißen.

  13. Ihr seid ja schon ziemlich weit gekommen, zumindest habt ihr euch mit dem Thema beschäftigt.

     

    Ich habe jetzt erst in einem Seminar gelernt, dass es sinnvoll wäre, das "Fehler- und Beschwerdemanagement" aktiv und getrennt von allen anderen Besprechungen anzugehen.

    Auch wenn dieses Thema einen negativen "Touch" hat, bietet sich hier ein gezielter Kanal für Probleme an, so dass die Atmosphäre im Allgemeinen damit nicht belastet wird (im Besonderen in den Teambesprechungen).

     

    Vielleicht hilft es ja euch, dass ihr erst einmal 2-3 Personen zusammenstellt, die diese Beschwerden angehen. Oft ist der emotionale Aspekt bei einigen Mitarbeitern zu hoch.

     

    So wurde uns beigebracht vorzugehen:

    1. sachliche Sammlung der einzelnen Probleme / Beschwerden (z.B. elektronisch oder per Papier mittels festgelegter Vorlage)
    2. sachliche Betrachtung der Ursachen und nicht der "schuldigen Personen"
    3. Erörterung in einer getrennten Besprechung im Team, welche konstruktiven Lösungen es geben könnte
    4. Festlegung einer Umsetzung mit Angabe von Datum und Verantwortlichen
    5. In der nächsten Besprechung wird überprüft, ob die Umsetzung auch erfolgt ist.

    Aber ehrlich gesagt, stehen wir hier auch ganz am Anfang und haben erst einmal Punkte aus der Teambesprechung herausgenommen, die mit den Fehlern und Beschwerden zusammenhängen. In den nächsten Wochen treffen wir uns dann zu einer Fehlersitzung.

  14. Beim Server würde ich nicht sparen. Allerdings reicht uns ein Mini-Server von Wortmann mit Windows Server 2012 Foundation (max. 15 Benutzer, ca. 1.600 €). Zusätzlich habe ich eine SSD eingebaut. Damit haben wir deutlich weniger Schwierigkeiten, als die Server von Premiumherstellern. 

     

    Die Arbeitsplätze kaufen wir gebraucht von ITSCO zwischen 100€ und 300€. Der Vorteil ist, dass hier ein "nacktes" Betriebssystem ohne viele Zusatzprogramme ausgeliefert wird, die das System bremsen. Zudem sind das genauso Markengeräte, also kann man hier nicht über Qualität diskutieren.

     

    An Software setzen wir Open bzw. Libre-Office ein, ich glaube nicht dass im Alltag die erweiterten Funktionen von M$ benötigt werden. Eine gewisse Umgewöhnung der MFA ist aber schon notwendig.

     

    Leider leben wir seitens der EDV derzeitig in einer sehr schnelllebigen Zeit und müssen uns darauf einstellen, dass alle paar Monate ein Gerät ausgetauscht werden muss. Sei es ein Drucker oder ein PC, etc. Auch die Software wird immer anspruchsvoller, wie auch die Benutzer.

  15. Damit die ISDN-Karten von Windows Server unterstützt werden, benötigt es aktive ISDN-Karten. Ich glaube aber nicht mehr der weiteren ISDN-Unterstützung durch MS, so dass wir gewechselt haben.

     

    Bei uns steht jetzt ein Brother MFC 7460DN (jetzt gibt es neuere Modelle) im Büro: auf der CD oder von der Brother-Website kann ein Druckertreiber für die Faxfunktion an jedem PC im Netzwerk installiert werden. Daraus lässt sich komfortabel aus jedem Programm "gefaxt" werden.

     

    Früher setzten wir LanCapi eines Lancom Routers ein, was auch nicht schlecht war. Allerdings gab es Schwierigkeiten beim Faxempfang.

  16. Hallo,

     

    das Thema ist wirklich ein heißes Eisen:

     

    ab Januar werden Leistungen für Hausbesuche der nicht-ärztlichen Praxisassistenten durch die KV besonders gefördert. Hierfür gibt es 3 neue EBM-Ziffern:

    • 03060: Zuschlag zur 03040 (2,26€)
    • 03062: Hausbesuch (17,05€)
    • 03063: Mitbesuch (12,53€)

    Entscheiden ist jetzt: jeder Hausbesuch (durch die NäPa) wird ohne Mengenbegrenzung extrabudgetär vergütet.

     

    Im Gegensatz hierzu, fließt der Hausbesuch durch einen Arzt (01410) in das Regelleistungsvolumen (RLV) ein. Bei uns werden diese ärztlichen Hausbesuche praktisch nicht vergütet, da wir das RLV regelmäßig überschreiten.

     

    Um die Leistungen abrechnen zu können, müssen diese bei der KV beantragt werden. VERAHs benötigen für Anerkennung als NäPa eine Zusatzqualifikation.

     

    Update 02.12.: Konkret ist die KV noch mit der Umsetzung beschäftigt. Nach Rücksprache mit unserer KV Baden-Württemberg gibt es ein folgende Punkte:

    • die Antragsformulare für die Anerkennung der Leistungen liegen noch nicht vor. Wahrscheinlich kann der Antrag rückwirkend im neuen Jahr erfolgen. Man kann sich bei der KV auf eine Interessentenliste setzen lassen, die Unterlagen werden dann automatisch zugesandt.
    • VERAHs mit über 5 Jahren Berufserfahrung brauchen eine Fortbildung aus den Modulen "VERAH plus" von insgesamt 20 Stunden verteilt auf 2 Tage. Abgeschlossen wird diese Fobi mit einer Prüfung bei der Landesärztekammer
    • VERAHs unter 5 Jahre Berufserfahrung benötigen 40h Fobi. Eine Abschlussprüfung ist wiederum erforderlich
    • sowohl die Landesärztekammer als auch das IHF planen diese Fortbildungen und werden Termine auf der Homepage bekannt geben.
    • für die Anerkennung der Leistung der VERAH ist das Datum der Anmeldebestätigung für eine solche Zusatzfortbildung entscheiden.

     

    Grüße

  17. Hallo Frau Jager,

     

    entschuldigen Sie bitte die verspätete Freischaltung des Beitrags.

     

    Ich persönlich habe mit den Teambesprechungen noch ein paar Probleme:

    • trotz Vorbereitung und Kommunikation der Themen an alle Mitarbeiter haben sich viele noch nicht wirklich mit diesen vor der Besprechung auseinandergesetzt
    • häufig werden die Besprechungen missbraucht, um Anweisungen von oben herab zu kommunizieren
    • einige Themen betreffen nur einen Teil der Anwesenden (ärztliches Vorgehen bei Behandlungen, Beschriftung von "Urinbechern")
    • die Verwirklichung der erarbeiteten Lösungen ist oft gering, am Schluss hält sich trotz Protokoll nur ein Teil an einen Teil der Vereinbarungen
    • es fehlt immer jemand, bzw. die Terminfindung ist schwierig

    Wir experimentieren derzeitig mit einer verbesserten elektronischen Kommunikationsform in Form eines "Facebook"-ähnlichen Intranets:

    • Beteiligte können hier entweder mit Klarnamen oder pseudonymisiert Vorschläge, Beschwerden und Meinungen jederzeitig und genau dann, wenn es einem in den Sinn kommt, abgeben
    • Es kann konstruktiv und dokumentiert an Problemen / Konzepten gemeinsam gearbeitet werden

    Nach einer "elektronischen" Diskussions- und Erarbeitungsphase werden dann in gezielten persönlichen Besprechungen mit kleinen Teams die Umsetzung konkretisiert.

     

    Was halten Sie davon?

  18. Man könnte schon Gebühren für versäumte Termine nach GOÄ verlangen. Das machen auch zum Teil die umliegenden Gastroenterologen, wenn z.B. ein Termin für die Colo nicht eingehalten wurde.

     

    Meine Ansicht wirkt sich dies in eine negative Außenwirkung der Praxis.

     

    Generell muss man davon ausgehen, dass ein Teil der Patienten Termine nicht einhalten (können). Welche Gründe gibt es hierfür, und wie lässt sich der Anteil, der nicht eingehaltenen Termine, reduzieren?

     

    • vergessen => Ausstellung von markanten Terminzetteln, Reminder per Email oder SMS, Erhöhung der Behandlungsqualität und des Patientennutzen
    • missverständliche Kommunikation (Terminvereinbarung zwischen Tür und Angel oder in einer streßreichen Phase telefonisch): Pat. wollte eigentlich zu Arzt X und hat Termin bei Arzt Y bekommen, bzw. weiß nicht mehr warum sie/er zum Arzt sollte/wollte => Terminzettel mit detaillierten Information über die Art der Untersuchung / Behandlung und durch welche Person
    • Patient möchte einen schnellstmöglichen Termin wegen bestimmten Beschwerden, erhält aber erst in ein paar Tagen / Wochen einen Termin. Sie/er versucht es bei mehreren Arztpraxen und nimmt den frühesten war. Es ist auch nicht unüblich die anderen "Termine" stehen zu lassen, falls das Problem nicht besser geworden ist. => Angebot einer offenen Akutsprechstunde mit Kurzterminen, um das medizinische Problem zu erörtern und dann Vereinbarung von ausführlicheren Terminen im Rahmen eines medizinischen Behandlungsplan.
    • Patient traut sich nicht abzusagen bzw. der Aufwand ist zu hoch => Angebot der Terminabsage per Email oder Anrufbeantworter (Rezepttelefon), freundliche Entgegennahme von Absagen am Telefon ohne Druck für eine Neuvereinbarung
    • Dauer bis zum Termin: die Wahrscheinlichkeit, dass ein Termin abgesagt wird, steigt mit der Zeitextreme => sowohl sofort verfügbare Termine ("kommen Sie doch einfach gleich in einer Stunde")  und langfristige Termine ("wir können einen Termin in 6 Monaten vereinbaren") funktionieren einfach schlecht. Was nutzt die fast vollständige Terminauslastung für die nächsten 6 Monate, wenn ein Großteil der Termine nicht wahrgenommen werden.

     

    Ich denke, das sich die Reminder (SMS/Email) nur bei "aufwändigeren" Terminen für die Praxis und die Patienten lohnen. Nicht eingehaltene kurze Gesprächstermine können in der Regel gut anderweitig belegt werden.

     

    Bei uns führen wir derzeitig keine Reminder durch, da

    1. es datenschutzrechtlich per Email schwierig ist, detailliert an den Termin zu erinnern. Der Patient muss dann die Email-Adresse abgeben und eine Datenschutzerklärung ausfüllen. Der Aufwand ist sehr hoch.
    2. der längste Terminblock bei uns 30 Minuten bei Gesundheitsvorsorgen beträgt, den wir gut mit anderer Arbeit füllen können

    Ein kleiner Trick ist bei uns zudem, dass die Blutentnahme für die Gesundheitsvorsorge mindestens einen halben Tag vorher stattfindet, damit wir diese mit den Patienten besprechen können. Erscheint der Patient zur Blutentnahme nicht, können wir bzgl. der Einhaltung des GU-Termins nachhaken.

  19. Hallo,

     

    die 02300 lässt sich zwar bei der Wundversorgung einer kleinen (akuten) Wunde berechnen, meines Wissens aber nicht z.B. Fäden-Entfernung. Sollte sich die Zeckenentfernung etwas schwieriger erweisen und muss man dabei z.B. Reste mit einem kleinen Skalpell entfernen, würde ich auf jeden Fall die 02300 ansetzen.

     

    Hier findest Du eine Übersicht der Notdienstziffern.

     

    Grüße

  20. Hallo,

    das Interessante an der Placetel-VoIP-Anlage ist, dass nur die Anzahl der Durchwahlrufnummern bezahlt werden muss, die von außen erreichbar sein sollen.

    D.h. man kann z.B. 10 Telefone mit 1 Durchwahlrufnummer installieren und bezahlt nur für die eine Rufnummer.

    Wir nutzen pro Standort 3 Rufnummern: zentrale Nr., Fax, Rezepttelefon

    Die direkte Durchwahl in ein Sprechzimmer / Büro empfinde ich selbst als störend, bei dringenden Angelegenheiten gebe ich auch mal meine Mobilnummer weiter.

    Grüße und viel Erfolg bei der Niederlassung.

  21. Hallo Tobias,

     

    wir haben folgendes eingerichtet:

    • für jeden Standort ein/zwei Praxismanager, die sich für diesen (was die Organisation betrifft) verantwortlich fühlen und auch die Entscheidungsfreiräume erhalten
    • eine übergeordnete Praxismanagerin / Führungskraft (Fachwirtin), die zum Beispiel die Kommunikation, Abrechnung und Personal koordiniert, aber auch bei Problemen Ansprechpartner ist.
    • die Praxismanager aller Standorte treffen sich alle paar Monate gemeinsam um Probleme/Lösungen aber auch Neuerungen/Ideen zu besprechen
    • die MFA eines Standortes treffen sich getrennt alle 1-2 Monate um Probleme eines Standortes zu besprechen
    • falls sich eine MFA eingelernt werden muss oder in etwas unsicher ist, kann sie ein paar Tage an einem anderen Standort mitarbeiten

    Ab einer gewissen Größe ist es sinnvoll, die Besprechungen so aufzuteilen, dass nicht "Unbeteiligte" ihre Zeit vergeuden müssen.

     

    z.B. Fortbildungen:

    • unsere übergeordnete Fachwirtin koordiniert notwendige und/oder gewünschte Fortbildungen der MFA (Ausbildungen zur VERAH, Weiterbildung, EDV-Probleme, Kommunikation ....)
    • eine langjährig erfahrene Ärztin betreut die Weiterbildung und Fallbesprechungen (einmal wöchentlich 1 h) der Ärzte (auch in Weiterbildung) an allen Standorten

     

    Abgesehen davon, haben wir die Erfahrung gemacht, dass bei Neueinführung der Teambesprechungen im ersten halben Jahr vieles zu besprechen ist, was möglicherweise jahrelang liegen geblieben ist. Also viele Wünsche, Ärger oder Beschwerden. Das legt sich dann immer mehr, wenn man diese Anliegen ernst nimmt.

     

     

    Angefügt habe ich mal unser Organigramm unserer ÜBAG mit 3 Standorten:

     

     

     

     

     

     

  22. Hallo Herr Deuser,

    vielen Dank für das Kompliment.

    Ich finde es sehr spannend, dass Sie neue Konzepte ausprobieren und nicht immer alles für gegeben hinnehmen.

    Das Problem mit den Teambesprechungen haben Sie ja schon beschrieben. Allerdings entwickelt es sich bei uns zu einem Erfolgsmodell, dass z.B. die Praxismanager sich untereinander treffen und wir MFAs zwischen den Standorten austauschen...

    Grüße

    Ralph Jäger

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