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Alex2.0

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  1. Hallo Tima, also soweit mir bekannt ist, ist es zwingend vorgeschrieben, dass jemand die entsprechende Fortbildung zur Aufbereitung von Medizinprodukten hat! Wäre also sehr vorsichtig und würde, solange das niemand hat, lieber Einmalinstrumente nutzen. Einweisungen kann der Arzt machen oder ein beauftragter, fähiger Mitarbeiter/in. Oftmals ist es die QM-Beauftragte. Ob eine Brandschutzbeauftragte notwendig ist, ist vermutlich von der Praxisgröße bzw Anzahl der Mitarbeiter abhängig. Also wir, 2-Mann-Praxis (Arzt & MFA) haben das nicht explizit festgelegt. Wir haben allerdings eine Firma für Arbeitsschutz. Beim letzten Besuch hat er eben auch geschaut, dass ein Feuerlöscher vorhanden ist und das entsprechende Hinweisschild (Piktogramm) darüber (oder auch daneben) angebracht ist. Ob darüber hinaus noch etwas wichtig ist, hängt sicherlich auch wieder von der Praxisgröße ab. Kennzeichnung der Fluchtwege usw. Solange für solche Aufgaben kein Mitarbeiter geeignet oder bestimmt wurde, hat alle diese "Stellen" der Praxisinhaber für mich inne. Ob ich mit dieser Denkweise richtig liege, weiß ich nicht wirklich. Aber ich bin dann schon mal raus aus der Nummer Nur die Sache mit der Aufbereitung ist ein heißes Eisen. Das kann man meiner Meinung nach nicht mal eben dem Chef unterjubeln, da er auch die entsprechende Fortbildung machen müsste. Und ganz ehrlich? Find ich auch richtig so! Wenn ich die steigende Zahl von Wundinfektionen sehe, frag ich mich täglich, inwiefern Hygienepläne, welche die Aufbereitung von MP (falls zutreffend) beinhalten, überhaupt umgesetzt werden. Existieren die nur fürs QMB? Also unserer/meiner ist, was die einzelnen Desinfektionsmittel (Fläche) auch gerade nicht auf aktuellem Stand. Aber da ich selber putze und megapingelig bin, würde ich woanders garantiert, selbst in aktuellen Plänen, Schwachstellen finden. Spätestens bei der Umsetzung Wir sind auch eine Allgemeinarztpraxis. Nachdem die Aufbereitung über unser Labor stetig teurer wurde, sind wir komplett auf Einmalinstrumente umgestiegen. Denn wie oft braucht man die denn? Bissl Fadenzug, bissl Wundversorgung, viel mehr fällt bei uns nicht an. Deshalb halten sich die Kosten wirklich in Grenzen. Die aufbereiteten Instrumente lagen ja zum Teil so lange ungenutzt in den Schubladen, dass wir sie vor Benutzung schon wieder hätten sterilisieren lassen müssen. Je nach dem wie oft ihr Instrumente benötigt, würde ich entweder jemanden ganz schnell zur Fortbildung schicken oder eben umstellen. LG Alex
  2. Hallo an alle, nachdem ich hier schon lange nichts mehr geschrieben habe, gibt es jetzt einen Fall, bei dem ich gern Meinungen gehört hätte. Ich muss es jedoch sehr allgemein schildern, da die Erkrankung sehr selten ist und man eventuell Rückschlüsse ziehen könnte. Die Ursache der Erkrankung ist ein Gendefekt und führt unbehandelt zu thrombotischen Ereignissen. Bei uns vorstellig wurde Pat. 12/16. Bei einer GFR von 9 informierten wir sofort und wiesen als Notfall ins Krankenhaus ein. Dort wurde die Erkrankung diagnostiziert und eine Infusionstherapie mit monoklonalen Antikörpern begonnen. Dieses Medikament ist offiziell zur Behandlung der Erkrankung zugelassen, also kein off-label o.ä. Die Therapie schlägt erfreulicherweise wahnsinnig gut an. In der ersten Epikrise wird von Dauertherapie geschrieben, was für mich und andere logische ist, da ja der Gendefekt nicht behoben wird, sondern nur die Folgen dessen aufgefangen/vermindert werden. Die weiteren Infusionen (aller 14 Tage) fanden in der Ambulanz statt. In diesen Briefen hieß es irgendwann "Therapie vorerst 6 Monate" Das kam mir schon komisch vor. Aber tatsächlich, die Infusionen wurden abgesetzt (offiziell: pausiert) bzw. würden wir denken, sie bekäme die Infusionen immer noch, weil weder absetzen noch Pause in dem letzten Bericht steht. Zwischenzeitlich hatte ich mich eingehender mit dem Medikament befasst und bestätigt bekommen, dass weder Absetzen noch Pause indiziert ist. Fachinformation: "die Behandlung ist als lebenslange Behandlung empfohlen. Absetzen nur, wenn medizinisch indiziert" Pat verträgt bzw vertrug die Infusionen hervorragend! oder Patientenbroschüre: da....eine chronische Erkrankung ist, ist xyz als bleibende Behandlung konzipiert. Die Studien haben ergeben, dass es zu einer nicht unerheblichen Zahl von thrombotischen Ereignissen nach Absetzen des Medikaments kam. Sogar wenn sich die Infusion verzögerte, also nicht aller 2 Wochen stattfand, oder eine geringere Menge infundiert wurde, kam es zu tw schweren Ereignissen. Und nun steht "mein/e" Pat. ohne da. Versuchskaninchen, tickende Zeitbombe. Wegen Zweitmeinung hatte ich Blitztermin in der Uni organisiert. Dort hieß es, sie würden es genau so machen. Was ich allerdings bezweifle. Bei der geringen Anzahl von Betroffenen haben sie vielleicht schon davon gehört, aber ich glaube nicht an eine regelmäßige Behandlung solcher Fälle. Ich bin der Meinung, dass das Absetzen des Medikamentes, entgegen der Fachinformation, ein Behandlungsfehler ist. Es ist zwar noch kein sichtbarer Schaden entstanden (letzte Infusion Anfang August) aber ich befürchte, das ist nur eine Frage der Zeit. Hier wird rumexperimentiert auf Kosten vom Pat. Könnte man auch ohne momentan! greifbaren Schaden gegen den Behandlungsfehler vorgehen? Oder muss man Schlaganfall, Infarkt oder Organversagen abwarten? An wen am besten wenden? Krankenkasse hat nur Vorteile, wenn es nicht verabreicht wird und wird den Fall kaum an den MDK weiterleiten. Ärztekammer?Handeln die tatsächlich im Sinne des Pat?! Ich fühl mich in dem Fall schon so machtlos und bin unglaublich wütend. Wie mag es Betroffenen gehen?! Viele Grüsse, Alex Ergänzung bevor nachgefragt werden muss: Nein, es würden in dem Fall weder DOAK (NOAK) noch sonstige OAK grundlegend helfen, da Grund der Trombenbildung Hämolyse ist.
  3. Guten Morgen an alle, ich wende mich heute mal mit einem eher zwischenmenschlichem Problem an euch, wo ich nicht weiterkomme, was mich aber stark belastet. Kurze Hintergrunderklärung: arbeite in einer Hausarztpraxis, seit Juni 2016 allein mit dem Arzt, welcher blöderweise mein Ex-Partner ist. Wir haben jede Menge zu tun-zwischen 1.200-1.400 Scheinen. Jetzt haben wird seit 02/17 aus der Not heraus eine Tiermedizinische Fachangestellte Teilzeit eingestellt. Ihr Wissen bzgl einer humanmedizinischen Praxis gleich Null. Ich finde Eifer ja sehr lobenswert. Jedoch nach Woche 2 war sie der Meinung 'jetzt mach ich mal'. Anmeldung wurde komplett von ihr in Beschlag genommen, wenn sie eigentlich gerade mit was beschäftigt ist und das Telefon klingelte, kann ich 3x sagen "ich geh ran", nein, sie hechtet förmlich danach. Sie gibt mir auch nicht das Gespräch sondern gibt lieber unqualifizierte Auskünfte ("Blutentnahme beim Check up? Na das entscheidet dann der Arzt ob er das macht..") oder schreibt es auf die Rückrufliste, auch gern mal die Pharmavertreter... Ich hab versucht meinem Chef zu erklären, dass es unprofessionell ist, was sie treibt. Dass eine ungelernte Kraft nichts an der Anmeldung verloren hat, ich mir nicht angucken/anhören kann, was sie teilweise an Auskünften zurecht stammelt und welche Aufgaben ich dann übernehmen soll. Die Antwort: Na Du findest doch immer Arbeit. Du kannst Dir doch was anderes suchen (also Aufgaben innerhalb der Praxis). Ja, ich war auf 180. andere Aufgaben? Im Lager Fusseln zählen während vorn, die von mir perfekt organisierte, Praxis im Chaos versinkt?! Daraufhin nahm ich mich komplett zurück und hab sie 3 Tage lang auflaufen lassen und mich anderweitig beschäftigt. Dann war sie krank und danach eigentlich 3 Wochen Praxisurlaub. Er konnte es nicht lassen und hatte für 2 Tage noch Termine vergeben. Ok, seine Sache. Ich bat darum, die Post für mich liegen zu lassen und da ich immer die Praxis selber sauber mache, sagte ich, dass ich dies tun werde, wenn ich aus dem Urlaub käme bevor wir wieder anfangen (nach dem Putzfrauendrama bin ich da sehr eigen). Aus 2 Tagen Sprechstunde zusätzlich wurden fast 2 Wochen, die Post war schon im Reißwolf und die Praxis mehr oder minder gereinigt. Dafür waren die Blumen halbtot und das Labor immer noch dreckig, wo ich zuvor sagte, dass da z. B. die Regale ausgewischt werden könnten. kurz zusammengefasst: alle meine "Wünsche" (und ich wurde gebeten aufzuschreiben, was gemacht werden soll) wurden ignoriert. Da er fast 2 Wochen zusätzlich Sprechstunde gemacht hat (kleines Programm/nur Termine) scheint er ja mit ihrer Leistung an der Anmeldung zufrieden. Weil es bei uns wegen eben solcher Sachen öfter brodelt, ich wegen des Arbeitspensums (50-70 Stunden/Woche) diverse Aufputschmittel/ Stimmungsaufheller nahm, dies aber seit dem Urlaub nicht mehr mache, kann ich den Frust nicht mehr kompensieren. Ich wusste schon vor dem Urlaub, dass ich im Burnout stecke und seine Ignoranz gegenüber meiner Person und meiner Wünsche (war schon immer ein Problem) verschlimmert das Ganze ins Unerträgliche. Er will Sprechstunde mit ner ungelernten machen? Bitte, dann aber auch am Quartalsanfang. Hab ihm die Pistole auf die Brust gesetzt und gesagt, entweder schreibt er mir die AU oder ich muss zu einem Kollegen. Er hat mir bis incl. heute eine geschrieben. In der Praxis natürlich Chaos. Ich bin immer noch fertig mit den Nerven. Trotz Zolpi... Schlafstörungen, um den Tag nicht komplett durchzuheulen schon vor dem Urlaub mit Bupropion angefangen und damit mich meine Familie mich nicht nur neben der Spur erlebt, gibt's ja noch nette Tropfen zum Runterfahren. Ich rede mir seit Jahren den Mund fusselig, dass er mir gegenüber mal bitte loyal sein soll, aber Fehlanzeige. Bestes Beispiel, ich wurde bei Jameda durch den Kakao gezogen, weil ich einem Patienten ein Rezept nicht ohne APK ausstellen wollte. Bewertung 6 und ich der Drachen. Ich habe gebeten, dagegen vorzugehen. Hat er es getan? Nein. Ich selber habe mich an Jameda gewandt, seitenweise Stellungnahme geschrieben mit dem Ergebnis, dass die komplette Bewertung entfernt wurde. Und was meint mein Ex zu jemandem als die Benachrichtigung von Jameda bzgl. der Löschung kam: "und mit sowas müssen sich Ärzte auch noch rumärgern." Mein Blick hat ihn fast getötet in diesem Moment. Lange Rede, kurzer Sinn. Heute Nachmittag will er mich sehen (klar, die Abrechnung ruft) und mit mir reden. Ich bin völlig hin und her gerissen. Ich liebe meinen Job, ich hab die Praxis so gestaltet und organisiert, dass 99 % der Patienten rundum glücklich sind und er würgt mir eins rein, wo immer er kann. Auf meine Frage, warum er so gegen mich arbeitet kam mal die Antwort: "ich möchte auch mal recht behalten..." Als ob es um Recht oder Unrecht ginge. Eigentlich weiß ich, dass er sich nicht ändern wird, aber die Praxis zu verlassen, ist ein schrecklicher Gedanke für mich. Aber so gehe ich kaputt, bin es ja schon. Aber wenn ich jetzt aufhöre, und jeder andere Arzt würde mich bei der Geschichte krankschreiben, geht er krachen. Er, eine ungelernte TZ-Kraft und 1.300 Patienten. Das funktioniert nie im Leben. Es tut mir leid, dass es so ein langer Text geworden ist. Eigentlich gehört das eher zu nem Psychiater/Psychologen. Aber dazu kennt hier jeder zu sehr jeden und ich will ihn auch nicht ins schlechte Licht rücken. Aber was soll ich machen? Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Hat jemand einen Rat? Traurige Grüße, Alex 2.0
  4. Brandaktuell gestern berechnet: 100 Leichenschau Faktor 2,3 50 Besuch Faktor 1,5 zzgl. Wegegeld ggf. Nachtzuschlag. Beschwert hat sich bisher niemand. Bei der 50 nur Faktor 1,5, da Ziffer 1 beinhaltet ist, was ja aber in dem Moment nicht mehr möglich ist. lg Alex
  5. Kurzes update: Ärztekammer bzw. Krankenkasse sind jetzt der Auffassung, dass die Vorgehensweise des Sanitätshauses, wie vermutet, rechtlich nicht korrekt ist. Das heißt, dass das Sanihaus jetzt erst mal eins auf den Deckel kriegt und wenn es ganz blöd läuft, der Versorgungsvertrag für die Krankenkasse Geschichte ist. Im Allgemeinen will ich ja niemandem was böses, aber wer sich so weit aus dem Fenster lehnt, muss eben damit rechnen, dass er auch mal an den bzw. die falsche gerät. Mein Bedauern hält sich demzufolge in Grenzen
  6. Wir haben ja auch zum Großteil noch unsere "alten". Aber es gibt so ein paar Kleinigkeiten, die mir am bundeseinheitlichen wirklich besser gefallen. z. Bsp. das Einfügen von Zwischenüberschriften. Gerade für die Heime kann ich dann besser differenzieren-Dauermedikation-Bedarfsmedikation. Im "alten" stehen da "DM"= Dauer und "LM"= laufende Medikation. Das musste ich immer erklären.., Wenn der Platz nicht ausreicht (was bei unserem herkömmlichen oft der Fall ist, kann ich zusätzliche Zeilen einfügen. Das finde ich gerade bei Falithromern toll. Ich füge eine Zeile ein, kopiere die alte Dosierung und ändere dann auf die neue. So kann ich schön den Verlauf darstellen. Könnte ja sogar noch Quick th und INR dazu schreiben. Das gibt der alte Mediplan nicht her. Klar, für die Arbeit ist die Vergütung ein Witz. Aber immerhin liefert unser Softwarehaus den Plan kostenlos, ich finde man kann einiges wirklich sinnvoll nutzen und ich "spiele" eben gern. Deshalb empfinde ich es wahrscheinlich auch nicht als zusätzliche Last. Wenn euer Mediplan natürlich schon all diese Features hat, dann macht es sicher wesentlich weniger Sinn, alles in einen BMP um zu eseln
  7. Na direkt danach gefragt haben bisher vielleicht 1-2 Patienten und die Pflegeheime natürlich. Aber wenn ich sehe, wie viele Patienten ihre Medis durcheinander schmeißen und in wie vielen Krankenhausberichten die Medikationspläne vom Pförtner geschrieben werden, da setz ich mich lieber freiwillig hin und bastel die Dinger zurecht. Einfach weil ich 99 % unserer Patienten echt gern mag und nicht möchte, dass sie frühzeitig an einem "Giftcocktail" zugrunde gehen...
  8. Das ist schon bissl böse Aber im Grunde genommen natürlich richtig. Jeder 2. hier hat vermutlich eine andere Software und favorisiert diese dann bzw. empfiehlt sie. Das sinnvollste ist wirklich jemanden zu besuchen, der isynet/Medatixx hat und sich das Ganze live anzuschauen. lg Alex
  9. Hallo Newcomer, Medatixx ist ja 'nur' das Softwarehaus. Sie bieten verschiedene Varianten ihres Programms an. Wir arbeiten mit xxisynet und es ist eine leicht zu erlernende Software. Allerdings kann man auch vieles "versauen" indem alle damit arbeiten, wie sie wollen und keiner Ahnung hat. Also die Patientenkartei hat z.B. verschiedene 'Reiter'. Man hat als erstes die gesamte Karteikarte, wo die tägliche Dokumentation gemacht wird. Am Beginn jeder Zeile kann ich verschiedene Dinge auswählen, die schon vorgegeben sind, oder die ich selber festlege. Hab z.B. RR als Auswahl selbst hinterlegt. Also ich messe RR, wähle RR am Zeilenanfang, schreib die Werte ein. Hintergrund des Ganzen Aufwands ist, dass ich die Einträge dann sortieren kann. So habe ich dann alle RR-Werte untereinander oder alle Injektionen usw. Find ich sehr praktisch wegen der Vergleiche. Unter den weiteren Reitern kann ich z.B. alle gescannten Befunde sehen, alle Medikamente usw. Früher wurden diesen Möglichkeiten nicht genutzt, weil keiner Lust hatte, sich damit zu beschäftigen. Aber ich dokumentiere sehr penibel und ich will nicht lange suchen müssen. Insofern lohnt es sich, am Anfang etwas mehr Zeit zu investieren. Der Rechnungsteil ist super einfach. Ich kann meine Ziffern prüfen lassen und bekomme angezeigt, wo welche Ziffer z.B. nicht geht. Als Zusatzmodule haben wir Impfdoc und das Hausbesuchsmodul. Wobei ich den Hausbesuchsmodus fast ausschließlich Zuhause nutze, um z. B. Tagesprotokoll zu sichten, fehlende Ziffern nachzutragen, Privatabrechnungen zu erstellen. Wobei ich aber eben leider nicht alle Funktionen zur Verfügung habe. Es gibt zahllose andere Dinge, die nützlich sind. Deren Erläuterungen würden allerdings den Rahmen sprengen. Nachteilig empfinde ich, dass es kein vernünftiges Handbuch gibt. Klar, die Basics sind beschrieben, aber um die unzähligen Details nutzen zu können, investiert man entweder Zeit-learning by doing- oder Zeit und Geld-und besucht die Vielzahl von Schulungen, die angeboten werden. Hab manchmal das Gefühl, dass mit Details gespart wird, so dass man 'gezwungen' ist, an den Schulungen teilzunehmen. Wobei ich mir das bisher erspart habe. Sicherlich könnte man dadurch den einen oder anderen Kniff erlernen, um das Programm noch effektiver zu nutzen. Bisher seh ich da aber noch keine Notwendigkeit. Letztendlich kommt es auch darauf an, wie gewillt die Nutzer sind, sich auch mal mit Softwarespielereien auseinander zu setzen. Ich mache das sehr gern, einfach für bessere Doku oder auch um Arbeitsabläufe zu optimieren. Aber zugegeben, ich glaube die wenigsten MFA haben da den gleichen Vogel wie ich lange Rede, kurzer Sinn-ich mag das Programm. Jedoch fehlen mir auch Vergleiche. Das einzig andere, mit dem ich kurzzeitig zu tun hatte, war EL?! Ich glaub so hieß es. Hat mich aber nicht überzeugt. Xisynet ist viel, viel bunter (wenn man's mag ) Bin gespannt, ob es noch andere Nutzer gibt und welche Erfahrung sie damit gemacht haben. Liebe Grüsse, Alex
  10. Hallo und guten Abend an alle und da ich 2017 hier noch nicht schrieb, wünsche ich natürlich allen ein schönes, erfolgreiches, neues Jahr! Ich habe, schon im vergangenen Jahr, erstmalig eine Rezeptvollmacht von einem Sanitätshaus zugeschickt bekommen, d.h. das Sanitätshaus fordert für Patienten Rezepte an (inzwischen sogar Überweisungen...) und erwartet nun, da eine Vollmacht vorliegt, dass die Rezepte direkt zurück geschickt werden. Die erste Vollmacht kam, nachdem ich mehrfach mit diversen Mitarbeitern diskutiert und mich strikt geweigert habe, Rezepte an andere Leistungserbringer zu versenden. Gründe hierfür sind das Zuweisungsverbot und inzwischen auch das Antikorruptionsgesetz. Inzwischen liegt mir die 3. Vollmacht vor, versende trotzdem nicht, nur genervt bin ich... Die Antwort der Ärztekammer auf meine Anfrage bzgl. der rechtlichen Lage, beinhaltete keine Hieb-und stichfesten Argumente gegen das Versenden. Man berief sich auch auf Zuweisungsverbot und Antikorruptionsgesetz und "betrachtete die Vorgehensweise des Sanitätshauses als kritisch..." Mich nervt am Ende nur die Frechheit, mich damit auch noch unter Druck setzen zu wollen, die Verordnungen doch zu verschicken. Hatte da ein sehr "nettes" Telefongespräch, bei dem förmlich gedroht wurde, dass ich die Rezepte schicken müsse, da die Vollmacht vorliegen würde... Aufgrund dessen hab ich dann auch bei der Ärztekammer angefragt. Ergebnis siehe weiter oben. Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Wie regelt ihr das? Nehm ich's zu genau? Was aber durch das unter-Druck-setzen noch verstärkt wurde, nach dem Motto "jetzt kriegt ihr erst recht keine Rezepte sondern nur der Patient" Also lasst mich an euren Erfahrungen teilhaben oder gebt Tipps, wie man das am besten händelt. Liebe Grüsse Alex
  11. Hallo KoelnDoc, vielen Dank für die ausführlich und aufschlussreiche Antwort. Ich hab es zwar so ähnlich vermutet, wollte mich aber noch mal rückversichern, da die "Karteileichen" teilweise etwas ungehalten reagieren, wenn ich sage, dass wir ausgelastet sind. Umstrukturieren wäre schön und würde ich auch sofort, nur leider bin nicht ich der Doc... Da kann ich Änderungen nur scheibchenweise durchdrücken. Nur bei unwesentlichen Dingen mach ich einfach und erwähne es dann beiläufig. Work-life-Balance? Er nimmt sich schon die Zeit für Life. Immerhin muss er sich das Gejammer auch nicht anhören, wenn dies und das noch nicht fertig ist. Das darf ich vorn in vollem Umfang einkassieren. Deshalb ist bei mir das Life momentan hinten angestellt (oder auch nicht mehr vorhanden), damit ich nur jeden 2. Tag Terror an der Anmeldung bzw. am Telefon habe... Er würde auch noch Patienten annehmen. Aber bei mir geht eben nichts mehr. Wie gesagt, über 1.300 Scheine für ihn und mich als dynamisches Duo überschreiten die Grenze des Machbaren bzw. hab ich bei dem Arbeitsumfang keinen Nerv mehr dafür, nett und freundlich zu bleiben, wenn mich jemand am Telefon anbrüllt, warum wir nicht eher Termine haben oder warum wir denjenigen nicht dran nehmen, wo es doch freie Arztwahl gibt oder wir nicht auch noch die eingewanderte Großfamilie behandeln (nein, wir sind nicht rechtsradikal. Aber wenn ich jetzt schon Einheimische ablehne, werd ich das erst recht bei Flüchtlingen tun...) Kann ich alles nicht mehr hören. Aber bei uns im hausärztlichen Bereich, hat sich die Situation auch erst seit ca. einem halben Jahr so zugespitzt. Die Patienten haben scheinbar noch nicht gemerkt, dass das erst der Anfang ist, denn so viel steht für mich fest-es wird nicht mehr besser, nur noch schlimmer...
  12. Die Stadt an sich hat ca. 12.000 Einwohner. Mit dem dazu gehörigen Umland sind es 17.500. Da die Stadt genau an der Bundeslandgrenze liegt, haben wir auch Patienten aus dem anderen Bundesland und selbst aus der Großstadt (ca. 10 km Entfernung) kommen sie zu uns. Das sind dann aber jahrelange Patienten, die eben treu sind und mit denen auch alles prima läuft. Hausbesuche können wir eigentlich nicht reduzieren. Wir haben nur in 2 Einrichtungen-therapeutisches Wohnen (insgesamt ca. 60 Patienten) regelmäßigen Besuchsintervalle, ansonsten wird bei Bedarf hingefahren und Bedarf heißt: täglich. Das sind dann Pflegeheime mit sehr alten, bettlägerigen Patienten oder vom Pflegedienst betreute, insgesamt noch mal ca. 60 Patienten. Problem ist ja auch, dass selbst den Pflegefachkräften sämtliche Kompetenzen abgesprochen werden, so dass eben auch für einfache Erkältungen ein Hausbesuch angefordert wird. Das Pflegepersonal will sich absichern wegen MDK usw. und Arzt wiederum auch, da er sich ja auf Fremdeinschätzungen nicht verlassen darf/kann. Die Wiederbestellungsintervalle bei Chronikern versuchen wir auf 2x im Quartal zu beschränken. Fakt ist aber, dass viele davon noch Minimum 2-3 Mal im Quartal wegen "akuten" Problemen erscheinen (extreme Fälle sehe ich wöchentlich bis 14-tägig). Es ist eben nicht möglich, eine normale Erkältung ohne Arzt zu kurieren (obwohl das was dann verschrieben wird, eh auf "grün" geht). Man geht wegen jedem Rezept oder Überweisung einzeln zum Arzt, gegen Schmerzen wegen Verschleiß am Bewegungsapparat muss es doch was anderes geben als die entsprechende Schmerzmedikation, die man aber nicht nehmen will... Der jahrelang und immer noch rauchende COPDler (nervt)-äh nein, kommt in die Praxis, weil die Sprays ja nicht helfen usw. usw. Mitbehandlung bei Fachärzten scheitert lt. Patient, weil Fachärzte haben eh keine zeitnahen Termine, nicht-arbeitende Patienten haben keine Zeit für Facharzttermine oder man kommt nicht hin, weil die KK keinen Transport bezahlt (selber bezahlen geht nicht, weil sonst kein Geld für Zigaretten & Co...) Gut, auch sehr spezielles Klientel. Aber versorgt werden müssen sie ja und wenn wir sie wegen klar fehlender Compliance nicht weiter behandeln würden, macht es keiner. Auch öfter in letzter Zeit: wöchentliches Erscheinen von Schülern. Die Diagnosen wechseln zwischen Infekt, Magen-Darm, Mobbing, Burnout (...es ist alles zu viel... 9. Klasse!!!). Patienten, die wirklich schwerer bis schwer erkrankt sind, muss ich dagegen auf Arztkonsultationen festnageln. Die sehe ich am seltensten und muss hinterher telefonieren, damit sie sich mal wieder blicken lassen. Wenn ich jetzt im Moment so einem "alten" Neupatienten einen normalen Termin geben müsste, wäre der in 4-5 Wochen. Aber da wird ja sofort gemotzt, dass es viiiiel zu spät ist. Die meisten wollen JETZT-SOFORT-GLEICH-WARTEN KANN ICH NICHT-Termine und am besten 8 Uhr, weil alle von 7-20 Uhr arbeiten und weder Urlaub noch Freizeit haben. Regelmässige Blutentnahmen (Quick, DM2), LZ-RR, LZ-EKG bestell ich mir inzwischen schon außerhalb der Sprechzeiten, da es während der Sprechstunde fast unmöglich ist, die Anmeldung für so was zu verlassen.Wir bekommen das ja auch noch alles geregelt. Nur kann uns so eine "Karteileiche" einen Strick draus drehen, wenn wir außer im Akutfall nicht wieder behandeln? Ach ja, vergessen. Wegen Priorität bei Terminen oder der Frage, ob wir jahrelang abwesende Patienten wieder in den vollen Terminplan quetschen, soll ich entscheiden. Da Arzt nicht "nein" sagen kann auch wenn's angebracht wäre. Ich möchte nur sicher sein, dass ich mich rechtlich korrekt verhalte, wenn ich sage, dass wir ausgelastet sind, so lange es nichts akutes ist. Das ist auch das erste was ich erfrage.
  13. Guten Morgen an alle, ich grübele seit dieser Woche darüber nach, wann ein Patient wieder ein "neuer" Patient ist. Hintergrund ist die Tatsache, dass wir übervoll sind und zeitweise Patienten an andere verweisen müssen. Hauptproblem ist dabei, dass Patienten, die 2 Jahre und länger nicht da waren, plötzlich wieder auftauchen und Termine wollen. Wenn man fragt, wo sie in der Zwischenzeit waren, heißt es, sie seien nicht krank gewesen... Sie wollen einen Termin, schließlich sind sie ja bei uns in der Kartei. Aber muss ich denen einen Termin geben, wenn es nichts akutes ist? Wenn alle Karteileichen jetzt plötzlich wieder für die hausärztliche, sprich kontinuierliche Betreuung, reanimiert werden, müssten wir 24 Stunden am Tag arbeiten. Ein Ding der Unmöglichkeit. Zumal das plötzliche Auftauchen vermutlich meist der Tatsache geschuldet ist, dass viele Patienten mit dem Nachfolger einer alteingesessenen Praxis unzufrieden sind bzw. in einer anderen mehr durch Weiterbildungsassistenten als durch den eigentlichen Arzt behandelt werden. Dass sie in den Vorjahren dort in Behandlung waren, sagen die wenigsten und offizielle Hausarztwechsel, bei dem Unterlagen angefordert wurden, gab es, gerade bei jüngeren, natürlich nicht. Wie ist also der Stand der Dinge? Einmal Patient-immer Patient, egal wie lange die letzte Behandlung her ist oder ist es nach x? Jahren wieder ein Neupatient? Wenn wir noch Kapazitäten hätten, würden wir ja behandeln wollen. Aber die gibt es nicht mehr. Wenn dann auf Nachfrage über den zwischenzeitlichen Verbleib auch noch mehr als patzig reagiert wird und man sich was von 'freier Arztwahl' anhören darf, nur weil Patient der Meinung ist wir MÜSSEN ihn wieder aufnehmen, ist die Motivation hierfür natürlich gleich null. Die Situation ist angespannt und die Diskussionen mit 'alten' Neupatienten, richtigen Neupatienten oder Wechselwilligen zerrt an meinen Nerven, weil ich das diese Woche mehrmals täglich hatte und teilweise ein unverschämtes Verhalten an den Tag gelegt wird. Deshalb die Frage, wie handelt ihr in solchen Fällen? Gibt es gesetzliche Vorgaben? Wie gesagt, es geht nicht um Akuterkrankung-die werden ohne wenn und aber dazwischen geschoben egal wo sie herkommen. Aber wie in anderen Beiträgen angedeutet, sind 'wir'=ein Arzt, eine MFA und über 1.300 Patienten jedes Quartal. Es geht nichts mehr Ich hoffe ihr könnt mir da weiterhelfen. Liebe Grüße, Alex
  14. Er bräuchte nicht mal was lesen, weil er es schon x-mal von mir gehört hat. Er ist da durch weg konfliktscheu bzw könnte es ja anstrengend werden. Also leg ich mich eben mit den entsprechenden Personen an bzw. kann ich es für mich selbst nicht verantworten unter unhygienischen Bedingungen zu arbeiten-also sorge ich selber dafür, dass es hygienisch ist. Er ist da oft etwas unbedacht. Während ich vorn mit Patienten "gern" mal diskutiere, warum Sie kein 2. Rezept für den Quartalsbedarf eines Medis bekommen, würde er es im Sprechzimmer ausstellen. Ich seh bei solchen und ähnlichen Dingen sofort die Regressforderungen ins Haus flattern, während ihn das irgendwie gar nicht tangiert... Keine Ahnung weshalb er da so unbekümmert ist, während jeder andere 3x überlegen würde. Während ich mir sage, wenn's einem Patienten nicht passt und er wechselt, dann ist es eben so. "Ich setz mich für niemanden in die Nesseln und Patientenmangel haben wir nicht gerade" Aber für ihn wäre/ist es eine halbe Katastrophe, wenn ein Patient, der länger als 2-3 Jahre in Behandlung war, wechselt. Da sind wir total verschieden. Ich mache auch viel und sicher teilweise mehr für Patienten als es normal ist. Aber wenn dann jemand denkt, noch fordernder werden zu müssen, dann fahr ich das auch mal ganz schnell zurück. Versklaven lass ich mich von Patienten. Reicht schon, dass mein Chef das geschafft hat so, jetzt wünsch ich auch einen schönen Abend!
  15. Danke für die liebe Antwort! Urlaub? Hatten wir GsD gerade. Immerhin 3 Wochen! Das erste mal seit 3 Jahren... Aber wie Du (das ist übrigens völlig ok) schon vermutest, war es nicht wirklich Urlaub. Da ich im Juli nebenbei umgezogen bin, habe ich im neuen Zuhause mal das gemacht, was ich sonst nicht schaffe. Parallel dazu wurde in der Praxis Warte- und Anmeldebereich renoviert. Also alles raus, neuer Bodenbelag (hatte Handwerkeraufsicht) und seit Freitag wieder täglich in der Praxis wegen einräumen, putzen, Post der letzten 3 Wochen bearbeiten und unsere Vertretungsärztin war auch schon fleißig und hat mich mit über 200 Vertretungsscheine incl Karteikartenausdrucke unserer Patienten beglückt. Alles sichten, alles scannen... Bin noch nicht mal bei der Hälfte was das Scannen betrifft. Ist auch ab heute richtig schwierig da vorwärts zu kommen, weil wir sie jetzt eine Woche lang vertreten. Was das nach 3 Wochen "Urlaub" und Quartalsanfang heißt? Offiziell von 8-11 Uhr Sprechstunde. Alle abgearbeitet-13 Uhr. 94 Patientenkontakte.... Danach Medibestellungen von Pflegeheimen abgearbeitet, deswegen gestern schon ein Heim mit sehr vielen Patienten von uns besucht und die Karten eingelesen. Da mach ich lieber mal zum Feiertag die Runde, statt dass mir so was dann die komplette Sprechstunde sprengt. Karten mal bis nachmittags in der Praxis lassen, klappt bei den wenigsten. 17 Uhr mal noch schnell wichtige Rezepte in das Heim gebracht (...ach wo Du grad da bist...) und dann ins nächste, um jemanden eine reguläre Injektion zu geben. Blöd, dass ich gerade zur Abendbrotzeit kam... Jetzt bin ich fast fertig mit Praxis putzen (ja, mach ich auch selber, weil ich keine Lust mehr hatte, in den Behandlungszimmern festzukleben-die Desi-Dosiertabelle hängt nur an der Wand, weil es dann bunter aussieht und unsere Ex-Putzfrau trotz mehrerer Aufforderungen es nicht begriffen hat oder begreifen wollte, dass man mit 2 Lappen und 2 Litern Wasser nicht x-Quadratmeter Praxis wischen kann). Auch da habe ich mir den Mund fusselig geredet. Hinterfragt, was schaffst Du in der Arbeitszeit? Was nicht? Hab ihr dann schon irgendwann vor dem Aus die Behandlungsräume abgenommen, weil die mir zu wichtig sind. Hab mal an einem WE komplett alles gemacht und sie dann gebeten, da ja Böden usw. fertig waren, die Schränke in unserer Küche zu reinigen. 1,5 Stunden Arbeitszeit. 3 Ober-und 3 Unterschränke. Was war "sauber"? 3 Unterschränke innen. Ich dachte, ich träume. Hab's dann am darauffolgenden WE selber gemacht. Meinem Chef in den Ohren gelegen, er solle mit ihr reden. Aber da er ungern bis gar nicht Kritik übt, passierte so lange nichts, bis ich mal geplatzt bin... ich denke, das ist auch das eigentliche Problem. Er erklärt mich weisungsbefugt-klar, wen auch sonst. Wenn Weisungen mehrfach ignoriert werden und diejenigen feststellen, dass von Chefseite keine Konsequenzen kommen, muss man mich auch nicht für voll nehmen... Das ich dann irgendwann sage, Schluss, aus, Ende ist vermutlich klar. Problem ist-er ändert nichts an seiner "Führungsstrategie". Ich sag immer, er will everybody's darling sein. Er drückt es ähnlich aus: ist wie im Film, er-der gute Cop, ich-der böse... Mag witzig klingen, ist es aber nicht, weil Führung so nicht funktioniert. Das würde nur funktionieren, wenn er mir nicht nur immer unter 4 Augen recht geben würde, sondern auch mal Angestellten gegenüber hinter mir stehen würde. Aber er ist eben 'der gute Cop'... schwierige Situation...
  16. @MFAimNetz Leider nicht nur die einzig Fachkraft, sondern überhaupt die einzige... Belastung? Welche Steigerungsform gibt's dafür? Eine 60-70 Stunden/Woche incl. Wochenende ist schon Alltag. Eine geringfügig Beschäftigte wäre ein Anfang, aber eigentlich suchen wir händeringend mindestens eine Vollzeitkraft. Aber eben motiviert, gewissenhaft, mitdenkend und kompetent. Denn wenn ich am Ende die Arbeit anderer korrigieren muss, kann ich es auch gleich selber machen. Beides nimmt am Ende die gleiche Zeit in Anspruch. Bei den von mir geschilderten Problemen mit Mitarbeitern handelt es sich ja, einzeln betrachtet, um teilweise lapidare Fehler. Wenn jedoch die Anzahl dieser an sich kleinen Fehler bei einfachen Aufgaben konstant bleibt, ich mir den Mund fusselig rede, um mehr Mitdenken anzuregen, Fehler abzustellen und darauf Ausreden, dumme schon freche Antworten bekomme, dann kommt zur 60 Stunden Woche auch noch permanenter innerbetrieblicher Stress dazu. Das ist dann der Punkt wo ich sage, bitte da ist die Tür. Denn wann soll ich so jemanden wirklich wichtige Aufgaben übertragen? Ich hätte den Patienten gegenüber kein ruhiges Gewissen. Das fängt an, beim Vorsortieren der Befunde. D.h. Post öffnen, ansehen, sondieren wichtig oder unwichtig, im Zweifelsfalle lieber zu 'wichtig'. Wenn eine Fachkraft einen Krankenhausbericht öffnet, diesen auf den Stapel legt, der irgendwann mal vom Arzt angeschaut wird (steht nichts wichtiges drin), und die Fachkraft nichts mit Exitus letalis anfangen kann, dann könnte ich im Dreieck springen. Nein, es stand nicht auf der letzten sondern auf der ersten Seite... Fachkraft soll EKG schreiben, Gerät ist so nett und schreibt sogar auf, wenn ein pathologischer Befund vorliegt. Was macht Fachkraft? Nein, nicht etwa den Arzt informieren! Patient kann sich anziehen und wenn ich ihn nicht an der Tür abgefangen hätte, wäre er auf und davon gewesen... Ja, die Arbeitsbelastung ist extrem hoch und wenn mich nicht persönliche Dinge mit meinem "Chef" verbinden würden, würde ich solchen Arbeitsumständen auch den Rücken kehren. Aber so, würde ich es nicht fertig bringen, ihn allein im Regen stehen zu lassen und habe deshalb sicherlich mehr Verantwortung für die Patienten mit übernommen als ich es müsste. Scheine? Ich wage es fast nicht zu sagen... Zwischen 1.200- über 1.300.... Das erklärt dann auch die wöchentliche Arbeitszeit. Anders ist das zu zweit nicht zu stemmen.
  17. Zunächst erst mal vielen Dank für die ausführliche Antwort. Zitiert habe ich einen Teil davon, weil da gleich diverse Fragen in meinen Kopf schossen Bei welchen Aufgaben einer MFA ist man denn frei von jeglicher Verantwortung?! Mir fällt da keine ein. Und im Grunde genommen ist der Berufszweig auch nebensächlich, denn ich muss doch für alles was ich mache, die Verantwortung übernehmen. Sei es nun das korrekte Desinfizieren vor einen Blutentnahme oder das Braten eines Burger ohne am Ende ein Stück Kohle auf's Brötchen zu legen. Das funktioniert eventuell noch im Drive-in, aber im Schnellimbiss direkt, würde ich vom Verursacher eine Erklärung/Austausch verlangen. Ich verstehe nicht, warum sich so viele der Verantwortung nicht bewusst sind, die der Beruf MFA mit sich bringt. Ich denke, dass hier ein Umdenken zwingend notwendig ist. Denn bei dem immer größer werdenden Ärztemangel, können es sich die Ärzte gar nicht mehr leisten, die Zeit mit Praxisorganisation zu verschwenden. Es wurden doch nicht grundlos Praxismanagerin, Verah, NäPa & Co ins Leben gerufen. MFA mit Hauptschulabschluss? Hier in Sachsen eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Gerade die schulischen Anforderungen sind derart hoch, da sollte man schon einen gewissen Intellekt mitbringen. Und falls so ein etwas weniger intellektuelles Wesen mit mehr Glück als Verstand, dank multiple Choice, durch die schriftliche Prüfung kommt, wird spätestens bei der praktischen noch mal gnadenlos ausgesiebt. Durchfallquoten von über 40 % sagen alles. Und ganz ehrlich-genau so ist es richtig. Das fachliche Wissen einer MFA ist mehr gefragt den je. Denn es ist meiner Meinung nach doch so, dass eine Praxis wegen der lächerlichen Pauschalen die gezahlt werden, so viele Scheine wie nur möglich machen muss, wenn Arzt und Angestellte davon leben wollen. D.h. Arzt behandelt z. T. im Akkord. Um die Versorgung des Patienten, der für 12 Euro das 6. Mal im Quartal, in der Praxis steht, trotzdem bestmöglichst abzusichern, erklärt die MFA dann zum 3. Mal wie und warum er den Betablocker doch bitte lieber nehmen sollte. Oder welches Medikament z.B. auch immer. Was nützt eine MFA, die zwar RR messen kann, aber dem Patienten die Antwort schuldig bleibt, was diese Werte eigentlich aussagen?! Welcher Arzt hat für Erklärungen dieser Art Zeit? Wenn er sie sich nehmen würde, wäre das zwar nett für den Patienten, aber dieser müsste sich dann bald eine neue Praxis suchen, weil diese Arbeitsweise unwirtschaftlich ist. Hübsch an der Anmeldung? Pünktlich Feierabend? Mit solchen Vorstellungen braucht man nicht mehr an die Berufswahl MFA heran gehen. Insofern sind die Pflichtpraktika an den Schulen sehr sinnvoll. Ich glaube, dass der einen oder anderen Praktikantin die wir hatten, sehr schnell die Augen geöffnet wurden. Das eigentliche Berufsbild der MFA muss erst mal wieder bei vielen im Kopf ankommen. Bände sprechen da die Vorstellungen vieler Bewerberinnen aus den Pflegeberufen, besonders Altenpflege, was man ja auch mit sämtlichen Schul-(nicht)Abschlüssen erlernen kann. Mathe scheint da bei einer Vielzahl ein Schwachpunkt zu sein. Denn bei Gehaltsvorstellungen hatten bisher alle folgende Gleichung im Kopf: Gehalt 30 Stunden MFA mit festen AZ = 40 Stunden ALtenpflege mit 3-Schichtsystem incl. WE-und Feiertagszuschlägen. Das besagte Altenpflege(helfer/innen) eventuell eine s.c. oder bestenfalls sogar eine BE hinkriegen, und zusätzlich Ramipril, Meto und ein Torasemid kennen, qualifiziert sie noch lange nicht zur MFA. Sie sind in dem Beruf UNGELERNT. Haben aber Gehalts-und Arbeitsvorstellungen jenseits von gut und böse. Und beim Punkt "kleine, feste Arbeitsbereiche" frage ich mich, wie klein? Wie viele minderqualifizierte oder unmotivierte oder verantwortungsscheue Mitarbeiter muss ein Arzt dann einstellen, um den Praxisbetrieb abzusichern? Sorry, dass es mal wieder ein Roman geworden ist. Aber die Denk- und Arbeitsweise vieler ist für mich einfach nur erschreckend und absolut unverständlich und ich hoffe einfach, dass wir noch ein fast ausgestorbenes Exemplar MFA finden, dem bewusst ist, wie viel Verantwortung eine Tätigkeit im Gesundheits- und Sozialwesen mit sich bringt. LG Alex
  18. Stimmt, eigentlich ist es traurig und vorallem frustrierend, aber wenn es nun mal so ist wie es ist, versuche ich das ganze Dilemma wenigstens zeitweise mit Humor zu nehmen. Jetzt wird's länger-Geschichten aus der Arztpraxis als Arbeitgeber: Gerade bei Azubine 2 frag ich mich noch immer, was in ihrem Kopf vorging. Sie hatte wegen der Ausbildung bei uns einen seit einem Jahr bestehenden Ausbildungsvertrag zur Altenpflegerin gekündigt. Gut, Woche 1 lief nicht gut an und dementsprechend war die Stimmung. Aber wenn der 10x gepredigte Satz "Es geht kein Rezept ohne Arzt oder MFA raus" an Tag 2 ignoriert wird (ja, wir haben noch Blankorezepte, was bis dato auch problemlos funktioniert hat), die Wartezimmerstühle, sicherlich nett gemeint, desinfiziert werden, hierfür das aggressivste Mittel benutzt wird, was so rumsteht (es gab weder Anweisung noch Einweisung und es wurde während Abwesenheit von Arzt und MFA Hand angelegt), kann die Stimmung schon mal sinken... Erst recht, wenn auf Nachfrage mit Unschuldsblick ein "Nein, weiß ich nicht. Was soll ich denn mit den Stühlen gemacht haben? Naja, das Desi was da rumstand" reagiert wird. Sie war zu dem Zeitpunkt mit der Famulantin allein in der Praxis und bei unserer Rückkehr war sie diejenige, die mit Desi und Handschuhen aus einer Ecke hervor hüpfte. Aber gut, wir brauchen Unterstützung. Also Schwamm über Woche 1, mit über's Wochenende angesammelter guter Laune in Woche 2. Erster Tag alles super. Neuen Mut und Hoffnung geschöpft, jedoch Tag 2 dann die Facebook-Story. Also was war da jetzt passiert?! Im Nachhin erfuhr ich dann, dass sie an dem gutgelaufenem Montag bei der Famulantin nachgefragt hat, was man denn mit mir gemacht hätte? Ich sei ja plötzlich so freundlich?! Bitte??? Ich bin selbst bei der Rezeptgeschichte ruhig geblieben, obwohl ich innerlich den Drang hatte, einen Brüller loszulassen. Schade, dass ich's nicht gemacht habe. Aber es war ja in dem Moment wichtiger mit der Famulantin intensive Anmeldungsgespräche zu führen, statt mir, die 4 Meter weg stand (leider im hinteren Anmeldebereich hinter einem Schrank), das Rezept kurz zu zeigen... Weiter "lustige" Begebenheiten mit neuen Mitarbeiterinnen: Montag 11 Uhr-die Tür wird abgeschlossen. Also wenn man auf den Aufkleber an der Anmeldung mit den Öffnungszeiten schauen würde, wüsste man, dass bis 12 Uhr Sprechstunde ist. Spätestens da, sollte man sich doch mal mit den Sprechzeiten seines AG auseinandersetzen. Aber nein. Selbst nach 2maliger Aufforderung Termine nur innerhalb der Sprechzeiten zu vergeben, wird prompt noch ein 3. Mal nach Sprechstundenende ein Patient einbestellt. Pünktlich Schluss hat immerhin die terminvergebende Neu-MFA. Während Abwesenheit von MFA wird Blut vom Pflegeheim gebracht. MFA wartet darauf. Fragt irgendwann im Heim nach, wann es gebracht wird. Erfährt, es wurde gebracht. Nachfrage bei Azubine 1. "Nein, kein Blut. Ich weiß von keinem Blut". MFA schon völlig außer sich, droht die Praxis zu durchsuchen und die Luft würde brennen, wenn sie's findet. 10 Sekunden später steht Azubine am Kühlschrank und holt das Blut raus, welches seit 5 Tagen dort friedlich in ner dunklen Ecke schlummert... MFA sperrt im Plan Sprechzeiten, um Azubine während der MFA-Abwesenheit nicht zu überfordern. Bei Sichtung des Terminplans plötzlich gesperrte Zeiten an Tagen wo MFA jedoch anwesend. Nachfrage bei Azubine. "Nein, ich habe keine Zeiten gesperrt." Klar, Arzt schreibt um 10:27:34 Uhr an seinem PC eine Überweisung, hechtet dann an den PC der Anmeldung, um von dort aus um 10:27:51 Uhr Terminzeiten zu blocken... Sorry, aber wie dumm muss man sein, um zu versuchen, bei 3 Leuten in der Praxis (Arzt, MFA, Azubi) seine Fehler anderen unterzujubeln?! Soll man so jemandem ernsthaft auf Patienten loslassen?! Ganz klares NEIN. Beruf verfehlt mangels Verantwortungsbewusstseins. Das schlimme ist, dass ich ähnliche Kummergeschichten auch aus anderen Branchen höre. Ich hielt Fachkräftemangel bisher für übertrieben, muss aber inzwischen feststellen, es gibt ihn tatsächlich und bei der Arbeitseinstellung der Jugendlichen wird sich das leider auch nicht ändern. Wer hat ähnliche Stories zu bieten?
  19. Es mangelt an den MFA. Selbst der bisher zweimalige Versuch, den Nachwuchs selbst auszubilden, scheiterte kläglich. Azubine Nr. 1 (17 Jahre) glänzte durch Lügen ohne rot zu werden, gepaart mit einer unerträglich kindischen Art (lacht sich schlapp beim minutenlangen Versuch die Kappe einer Kanüle abzuziehen und heult los, als der Versuch endlich "glückte" mit dem Pech, sich besagte Kanüle dabei in den Finger zu hauen. Den Finger im Mund heulte sie gleich noch mehr, weil sie sich dann auch noch auf den Finger beißt... 3 Krankenscheine in 3 Monaten usw...) Azubine 2 (23 Jahre!) meldet sich in Woche 2 bei unserer Famulantin via Facebook krank. Famulantin, oder auch unsere "externe Krankmeldestelle" war zu dem Zeitpunkt ebenfalls die 2. Woche da... Kein Anruf in der Praxis o.ä. auch nicht am 2. Fehltag, keine Reaktion auf Anrufe meinerseits, also fristlose Kündigung. MFA 50 Jahre, angeblich in alter Praxis Ausbildungsverantwortlichen, nach dem ersten Tag incl. Blutentnahme, Beschwerden von Patienten. Unzureichende Desinfektion, übermäßig langes Anstauen, stochern auf der Suche nach venösem Blut. Hinzu kamen Beratungsresistenz, konsequentes Ignorieren von Anweisungen usw... Von dem Versuch einer Kauffrau im Gesundheitswesen die essentiell wichtige GOP 03000 einzutrichtern, fang ich lieber nicht an. Neuester Trend: bewerben, Gespräch, Probearbeiten, maximales Interesse heucheln, mit dem Vertrag zum eigentlichen Arbeitgeber gehen, vermutlich Gehaltsverhandlungen führen, uns absagen. So geschehen erst wieder letzte Woche. Ich bedauere inzwischen jede einzelne Minute der verschwendeten Zeit, die ich eigentlich nicht habe. Aber das soll an der Stelle nicht das Thema sein. Sollte vielleicht dazu noch ein neues eröffnen. Jedoch, wenn jemand hier den ultimativen Tipp hat, wie und wo man eine motivierte und fähige Mitarbeiterin ködert, immer her damit. PS: am Geld kann's nicht liegen. Die Gehaltsvorschläge waren selbst für Nicht-MFA weit über Tarif...
  20. Hallo Thomas, da wurden in der Ärztezeitung http://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/aerztliche_verguetung/article/920308/medikationsplan-muehe-geld-aerzte.html aus den Punkten gleich Cent gemacht... Aber selbst wenn der Zuschlag ebenfalls 4,- Euro beträgt, ist und bleibt es ein Witz. Danke für die konkrete Auflistung (GOP usw.) Dazu fehlte mir beim Schreiben des ersten Beitrags die Lust Ich hatte irgendwo gelesen, dass es bei der Abrechnung über HzV-Verträge, je nach Krankenkasse, verschiedene Vergütungen gibt (Von Beträge zwischen 25,- und 80,-? Euro war da die Rede.) Das war allerdings vor Bekanntgabe der EBM-Vergütung. Inwiefern das tatsächlich der Fall ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Ist in meinem Fall auch irrelevant, da wir an keinem HzV-Programm teilnehmen. Wäre bei bestimmten Programmen oder Vertragsmöglichkeiten sicherlich lohnenswert, ist jedoch wegen permanenten Personalmangels nicht durchführbar. Aber das ist eine andere Geschichte. Lg Alex
  21. Mit Spannung habe ich auf die Veröffentlichung der Vergütung für den Medikationsplan erwartet. Was man jetzt lesen darf, ist wie ein Schlag ins Gesicht. 4 Euro im Jahr! für Nichtchroniker (Wie viele davon nehmen mehr als 3 Medikamente länger als 28 Tage?!) und 10 Cent! Erhöhung für die Chronikerziffer. Man könnte denken, dass soll ein Witz sein. Soll man das ernst nehmen?! Ich habe ja keine Unsummen erwartet. Bei den popeligen EBM-Vergütungen ist man ja einiges gewohnt. Aber DAS ist jawohl das lächerlichste was sie hätten bringen können! Und was heißt das jetzt für mich bei der täglichen Arbeit? Medipläne gibt es nur auf explizite Nachfrage. Geführt werden sie wie gehabt mit der "hauseigenen" Medikation.... Für lächerliche 10 Cent im Quartal setz ich mich gewiss nicht stundenlang zusätzlich an den PC, um dann auch noch die Facharztmedis und Weißdornpillen einzupflegen! Und da sich an anderer Stelle, die Damen und Herren Apotheker so schön darüber aufregen, dass sie nichts vom großen die-Ärzte-werden-reich-dank-Mediplan-Kuchen abbekommen, kann sich gern einer der bedürftigen Apotheker bei mir melden. Der darf dann meine Medipläne führen, natürlich mit Facharztmedis und OTC. Er bekommt dann dafür sogar die volle "EBM-Vergütung" von mir durchgereicht, durchlaufende Posten sozusagen. Lg, eine gute Nacht und ein schönes, Reichtum bringendes 4. Quartal Alex
  22. Ja, dass möchten die Pflegeheime hier auch. Fakt ist aber, dass kein Arzt dazu verpflichtet ist und diese Tatsache selbst beim MDK Sachsen nachzulesen ist. Ich verstehe die Pflegeheime voll und ganz. Aber welcher Arzt hat denn die Medikamentenpläne sämtlicher Heimbewohner im Kopf. Selbst wenn er diese zum Hausbesuch im Pflegeheim mitnehmen würde, hat er wohl kaum die Zeit, diese mit der Heimdoku zu vergleichen. Zu oft schon wurde versucht, nicht nur die Unterschrift für die eigene Medikation sondern gleich noch für die Medis der Fachärzte "abzugaunern". Da steht dann das Haldol unauffällig zwischen Amlodipin und Meto und schwups kommt der Arzt der Aufforderung nach "doch mal bitte schnell abzuzeichnen". Blöd wenn der Neuro Haldol gerade abgesetzt hat und das in der Heimdoku vergessen wurde. Das Risiko, dass der Arzt am Ende den Kopf hinhält für die Trotteligkeit anderer ist viel zu groß. wenn wir etwas an der Medikation ändern, schreibe ich auf ein Rezeptformular mit dem betreffenden Patienten eine: ärztliche Anordnung Änderung Medi xyz. Einnahme alt: 1-0-0 Einnahme neu ab sofort: 1-0-1 Diese Anweisung wird zusammen mit dem geänderten Mediplan ins Pflegeheim gefaxt und wird dann später entweder in der Praxis abgeholt oder beim nächsten Hausbesuch mitgenommen. Die Anordnung ist unterzeichnet, der Mediplan ist unterzeichnet. Das ist schon weit mehr als Arzt machen müsste. Theoretisch könnte er die Änderung auch telefonisch mitteilen. Dann würde 'GuV' = 'gehört und vorgelesen' für das Pflegeheim eintreten und selbst das müsste akzeptiert werden. Wie gesagt, ich komme ihnen mit o.g. Procedere schon sehr entgegen, weil eine gute Zusmmenarbeit wichtig ist und das Pflegeheim dank Transparenzbericht MDK auch schnell mal am Pranger steht. Aber das rechtfertigt nicht, den Arzt zu Unterschriften zu "nötigen".
  23. Unser Softwarehaus wird den Mediplan auch "erst" im nächsten Jahr eins-zu-eins umsetzen. Aber der bereits vorhandene kommt dem geforderten schon sehr nahe. Fakt ist jedoch, dass die Patienten ab 01.10. das Recht auf einen solchen Plan haben. Wie das jede Praxis bis zur endgültigen Software-Lösung umsetzen, ist wohl jedem selbst überlassen. Übrigens da in einem Beitrag stand, 'Medipläne aus Krankenhäusern einfach einscannen', nicht in 100 Jahren würde ich das tun. Siehe mein Beispiel. Anderenfalls dürfte jetzt die ü-80 Patienten bis zu 6x täglich unretardierte Hydromorphon schlucken zusätzlich zu 2x tgl retardiertem... Davon abgesehen, dass das in diesem Fall sowieso falsch aufgelistet war, habe ich noch nie erlebt, dass ein Patient mit neu verordnetem Hydromorphon was von Atemdepression erzählt wurde bzw. was er da überhaupt nehmen soll. Was wird wohl bei rauskommen, wenn jemand mit ü-80 Schmerzen hat und sich vorm Schlafengehen denkt 'ich darf ja 6 Stück wenn ich starke Schmerzen habe, nehme ich doch mal lieber 2 Stück mehr. Ist ja fast wie Aspirin. Klein und weiß....' Insofern lieber nicht darauf vertrauen, dass die Klinikpläne korrekt sind. Letztes Beispiel: Xarelto zur Antikoagulation nach Hüft-TEP bei Patient mit Niereninsuffizienz bzw Z.n. akutem Nierenversagen... Ist besser, wenn man so was mal hinterfragt... (in dem Fall war es aber wider Erwartens korrekt, da Heparin wegen anderer Vorgeschichte kontraindiziert war, d.h. man hatte hier die Wahl zwischen "Pest und Cholera")
  24. Wir arbeiten schon seit ca. 2 Jahren mit den Mediplänen, da ein solcher schon in der Software vorhanden war/ist. Bisher hielt ich allerdings in erster Linie "unsere" Medikamente auf dem Laufenden. Zumindest bei schätzungsweise 90 % der Patienten. Hauptaugenmerk dabei auf Heimbewohner, da die Pflegeheime ständig mit ihren hauseigenen Plänen in die Sprechstunde platzen und diese abgezeichnet haben wollen. Da das ziemlich anstrengend ist, zumal diese Pläne oftmals fehlerhaft sind, habe ich damals angefangen, unsere Pläne zu bearbeiten bzw ordentlich zu führen. Ich sage immer: MDK-gerecht. Also mit Wirkstoff (Anzeige ist einstellbar), Einnahmezeitpunkt (x-x-x-x).... Angezeigt wird DM für Dauermedi und LM für laufendes M. Wenn etwas abgesetzt wird, kann ich es auf AM ändern. Für mich interessant ist die Einstellungsoption 'verbraucht in....Tagen' Das Programm ist so nett und rechnet mir auf den Tag genau aus, wann das Medi aufgebraucht ist. "Spannend" ist es bei der Bedarfsmedikation. Da hier für die Heimbewohner konkret angegeben werden muss (für MDK) wann was gegeben werden darf. Also nicht 'bei Bedarf' sondern, kleines Beispiel Nitrospray: bei erhöhten RR-Werten (gemessen ca. 3-4x innerhalb einer Stunde) systolisch über 180, diastolisch über 100, ein Hub auf die Zunge, Kontrolle nach 10 Minuten, erhöht weiterer Hub usw. bei Analgetika schwierig eine eindeutige Anweisung zu geben. Indikation z.B. Schmerzen des Beweg.apparates, Gabe 30 Tropfen Metamizol, mind. eine Stunde warten, bei anhaltender Symptomatik weitere 30 Tropfen, maximal 4x tgl. So in der Art. Die Heime freut es, nerven trotzdem weiterhin mit ihren eigenen Plänen. Aber da gibt es ab Oktober keine Chance mehr. Unsere wirklich übersichtlichen Pläne mit Unterschrift in Tabellenform oder gar nichts. Der Aufwand ist schon immens, gerade für die Heime, trotzdem ist es ein tolles Hilfsmittel für unsere Arbeit. In letzter Zeit hatten wir es gehäuft, dass in den Epikrisen von Kliniken die Medikation nicht stimmte (zusätzliche RR-Medis, Analgetika, selbst angeblich angesetztes Hydromophon...) Ohne unsere eigene Übersicht wäre es schlimmstenfalls nicht gleich aufgefallen. So fällt es beim Abgleich sofort auf. unsinnig finde ich nur die Auflistung diverser Hustenbonbons oder ähnlicher Dinge. Auch die Auflistung der Facharztmedis wird schwierig, da wir nicht alle Befunde bekommen. In diesen beiden Punkten sind fehlerhafte Angaben vorprogrammiert. Inwiefern das dann noch Sinn macht, sei dahin gestellt. Und falls man uns für diesen Megaaufwand mit 1,50 Euro abspeisen will, kann die KV oder der GBA oder wer auch immer den Kram selber machen. Aber zur Vergütung schweigt man sich ja noch aus.... Sorry, dass es etwas länger geworden ist. lg Alex
  25. Guten Morgen an alle Anwesenden, die Versorgung von Verbandsmittel läuft bei uns bisher so: Plegedienst, Wundschwester oder wer auch immer, ordert bei uns das Rezept. Nachdem ich Allevyn und Bitaine durch preiswertere Produkte ausgetauscht habe , geht es zurück und wird durch die Pflegekräfte irgendwo (wo eigentlich? Gibt's da vertragliche Verpflichtungen) eingelöst. Leider ist mir jetzt aufgefallen, dass unser Patient noch lange nicht das bekommen muss, was wir verordnet haben. Beispiel: Rezept über Salbenkompessen (Hersteller mal nebensächlich) in der passenden Größe 7,5 x 10. Beim Hausbesuch stelle ich fest, da liegen Salbenkompressen in 20x30. Aus denen wird das passende Stück rausgeschnitten und der Rest 3 Tage später genauso verwendet Verordnet Ringerlösung zum Spülen: 6x250 ml (2 größere Wunden). Was steht da? 1 Liter Flasche mit Kanüle drin und Spritze drauf Fazit: Ab sofort übernehmen wir die Wundversorgung selber. Denn allein für diese Hygienemängel könnte ich ausflippen. Aber wie ist es möglich, dass da nichtverordnete Materialien verwendet wurden? Was ist mit unseren Rezepten passiert bzw dem Material? Es darf doch nicht ausgetauscht werden, wenn konkret angegeben wird, was verwendet werden soll! Darf die Praxis die Rezepte, nach Einwilligung der Patienten, selber irgendwo einlösen und so absichern, dass der Patient genau das bekommt was er kriegen soll? Könnte ich die Rezepte z.B. direkt an den Hersteller schicken oder gibt es da ähnliche vertragliche Bindungen (bestimmte Apotheke oder Sanihaus) wie bei Hilfsmitteln? Ich habe keine Lust mehr zuzusehen, wie sich bestimmte Unternehmen/Personen auf Kosten "meiner" Patienten bereichern und diese zusätzlich auch noch gefährden. Also welche Möglichkeiten hat eine Praxis, die Patienten mit dem rezeptierten Materialien zu versorgen? lg Alex
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