Hallo Alex,
Im Urin heißt nicht unbedingt "erkrankt". Viele Katheterträger sind kolonisiert ohne zu erkranken. Zur Dekolonisation sollten ja auch "hemmende Faktoren" minimiert werden, dazu gehören beispielsweise Fremdkörper, also liegende Katheter. Ist die Katheterentfernung nicht möglich, sind die Chancen für die positive Eradikation von Vornherein schlechter.
Wenn die Klebsiellen nur im Urin positiv waren, muss ja auch nur der Urin kontrolliert werden.
Abgesehen davon, müsste die Patientin im Heim ja nicht mal isoliert werden. Bei schwieriger Hygiene (z.B. Patientin geht alleine zur Toilette und verfehlt die Schüssel gelegentlich) würde eine eigene Toilette für die Patientin genügen.
Auch bei uns lässt die Qualität der Entlassberichte zu wünschen übrig. Ich habe schon mehrfach erlebt, daß die Sozialstation von der Klinik-Pflege einen korrekten Überleitbogen bekam, im ärzlichen Kurzentlassbrief wurde der MRSA aber vergessen, ich erhielt die Info dann nur über Umwege von der Sozialstation.
Die KBV beschäftigt sich aktuell auch mehr mit dem Thema MRGN. Bleibt zu hoffen, daß die "MRSA-Ziffern" darauf ausgedehnt werden. Lokale KV-Mitglieder sagen, daß die Ziffern viel weniger abgerechnet werden, als vorausberechnet wurde.
Viele Grüße,
Wencke Winand