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Was denkst Du über den neuen Medikationsplan ab 1. Oktober 2016?


Der neue Medikationsplan ab 01.10.2106  

80 Stimmen

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  • Aktives Mitglied

Der Medikationsplan soll verschreibungspflichtige, nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel und Medizinprodukte wie z.B. Abführmittel enthalten, die im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung verschrieben wurden. Selbstmedikation muss nur mit aufgenommen werden, wenn es dem Vertragsarzt sinnvoll erscheint. Aktualisiert werden muss der Plan vom Hausarzt auch nur dann, wenn er von Änderungen, also beispielsweise von dem, was der Facharzt verschrieben hat, auf offiziellem Weg erfährt, dieses also beispielsweise auf dem Medikationsplan eingetragen oder in einem Arztbrief mitgeteilt wurde. Auch Apotheker, weitere Ärzte und Krankenhäuser können Aktualisierungen vornehmen, Apotheker nur auf Wunsch des Patienten.

Bis 2018, wenn der Medikationsplan auf der Gesundheitskarte gespeichert wird, macht die komplette Dokumentation nur Sinn, wenn der Patient seinen Medikationsplan mit sich führt. Ohne mitgeführten Plan kann nur die Verordnung der eigenen Praxis aktualisiert werden. Ab 2018 kann dann zumindest überall dort aktualisiert werden, wo der Patient seine Gesundheitskarte vorlegen muss. Über allem steht aber auch dann noch der Wunsch des Patienten, denn er kann verlangen, dass Medikamente nicht im Plan aufgeführt werden. Und über die Selbstmedikation sprechen sowieso nur die wenigsten Patienten.

Wer schon einmal in die Arzneimittelschränke von älteren Patienten geschaut hat, weiß, dass es dort oftmals ein Warenlager gibt, das neben den aktuell verschriebenen Medikamenten große Vorräte und Altbestände von z.B. Metamizol, IBU, ASS, Tilidin, Imipramin u.a. Psychopharmaka, Abführ- und Durchfallmittel usw. gibt. Diese Vorräte sind außerhalb jeglicher Kontrolle.

Der Medikationsplan kann m.E., wenn er vom Patienten mit guter Compliance und gleichermaßen von Ärzten ordentlich gehändelt wird, hilfreich zur Vermeidung von UAW sein. Gerade für die Älteren, die insbesondere von Multimedikation betroffen sind und die die mit Abstand größten ungesichteten Arzneimittelvorräte horten, wird sich möglicherweise zunächst nur wenig ändern. Sie werden aber durchaus Probleme haben, die umfangreichen Einträge auf dem Papier-Plan zu verstehen...

 

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  • Aktives Mitglied

Ja, auch bei uns ist es seit ca. 1 1/2 Jahren selbstverständlich, dass Patienten einen Medikamentenplan erhalten, der neben dem Handelsnamen die Wirkstoffstärke, das Einnahmeschema und wichtige Hinweise enthält. Bei Notwendigkeit (patientenbezogen) wird auch vermerkt, wegen welcher Erkrankung der Patient das Medikament erhält. Soweit wir Kenntnis über Facharztverordnungen haben (Arztbriefe oder Med-Plan, den der Patient vorlegt) werden auch diese Medikamente in den Plan aufgenommen. Informiert uns der Patient über Selbstmedikationen, werden auch die aufgeführt.

Wenn der Patient zu einem Facharzt überwiesen wird, bekommt er zur Überweisung auch den aktuellen Medikamentenplan zur Vorlage/Abgabe bei diesem mit.

Bei jedem eingegangenen Facharztbericht bzw. jeder KH-Entlassung wird der Plan (außerhalb der Sprechstunde) abgeglichen und dem Arzt  Vermerke gemacht, wo sich Änderungen ergeben haben, damit er entscheiden kann, ob er den Änderungen folgen möchte oder die bisherige Medikation beibehält bzw. nur einiges ändert.

Kommt der Patient dann zur Sprechstunde, wird der zu diesem Zeitpunkt aktuelle Med-Plan mit allen aktuellen Befunden v. Fachärzten, Labor etc. in die Akte gelegt, so dass der Arzt im Sprechzimmer alles Notwendige besprechen kann. Er gleicht auch noch eimal den neu erstellten Med-Plan mit dem Patienten ab. So können eventuelle Fehler noch behoben werden, und der Patient verlässt mit einem korrigierten ausgedruckten aktuellen Med-Plan die Praxis.

Kommt ein Patient unangemeldet von einer Krankenhausentlassung, die keinen Aufschub duldet ( sonst bekommt er einen Termin für den Folgetag), dann wird zunächst der KH-Bericht gescannt, die Entlassungsmedikation mit dem "alten" Plan verglichen, und dann w.o. beschrieben die Änderungen markiert ( Häkchen vor dem Medikament bedeutet: Medikament hatte er schon/Pfeil nach unten=reduziert; Pfeil nach oben=erhöht; "N" vor dem Medikament= neues Medikament). Außerdem werden neue Diagnosen in den PC eingetragen. Erst wenn das alles erledigt ist, wird der Patient dem Arzt vorgestellt. Nach der Arztkonsultation kommt der Patient wieder zur Anmeldung mit der Medikationsentscheidung. Der Plan wird im PC aktualisiert-wenn nötig - und dann für den Patienten ausgedruckt.

Die neuen Richtlinien für den 1. Oktober 2016 werden hoffentlich ohne zusätzliche Arbeit umsetzbar sein, denn die Softwarehersteller müssen ja die Pläne entsprechend programmieren. Lassen wir uns überraschen.

Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt und euch nicht zu arg genervt. Wenn doch, dann vorab schon mal : Entschuldigung  :10_wink:

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  • Aktives Mitglied

Hallo @Bienchen

echt klasse, was ihr schon alles macht. Das ist viel Arbeit und es zeichnet eure Praxis aus, denn das ist nach wie vor in den meisten Arztpraxen nicht üblich und in diesem Umfang schon gar nicht.

Ab dem 1. Oktober wird sich für euch voraussichtlich erstmal nicht viel ändern. Es ist wie immer. Erst wird etwas verabschiedet, dann tritt es in Kraft und erst danach wird die Infrastruktur dafür geschaffen. Eine andere Reihenfolge wäre mitunter durchaus wünschenswert. Im Fall Medikationsplan heißt das, dass es eine "Übergangsfrist" bis Ende März gibt. Bis dahin dürfen die bisherigen Medikamentionspläne verwendet werden und bis dahin müssen die Hersteller der Praxissoftware ihre Systeme angepasst haben (wenn es denn klappt).

Aber nochmal: Respekt! Was ihr da macht, ist klasse!

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  • 4 months later...

Hallo,

also für wen der Medikamentenplan eine Erleichterung sein soll, frage ich mich. Wenn ich unsere Patienten sehe (älter als 70), kommen diese mit diesem Plan im A4-Format überhaupt nicht zurecht. Wo bitte soll man den Plan unterbringen? Extra Hefter als Patient anlegen? Und an 1. Stelle steht der Wirkstoff und dann kommt der Medikamentenname, damit sind ältere Patienten doch total überfordert. Und ein Großteil der Patienten sagt doch auch nicht, welche Medikamente sie noch zusätzlich nehmen(ob vom Facharzt oder freiverkäuflich). Und eine enorme Mehrarbeit kommt auch auf die MFAs zu. Weil ja letztlich diese die Pläne meist aktualisieren.

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  • Aktives Mitglied

Hallo,

 

ja inzwischen haben wir unsere ersten Erfahrungen mit dem BMP gemacht und meinen auch; da ist noch viel Luft nach oben. Bisher haben wir nur bei ausgewählten Patienten ( verminderte Compliance; viele Medikamente) auch den Grund der Einnahme im Plan vermerkt (alles per Hand !!! :-(  ). Wenn das für alle Pflicht wird und dafür keine Automatisierung zur Verfügung steht, dann hat man noch weniger Zeit für den Patienten, der doch im Mittelpunkt unseres Handels stehen sollte.

Hinzu kommt, dass wir beim Ausstellen eines Rezeptes aus dem BMP die Dosierung nicht automatisch übertragen bekommen. Das wollen wir nächste Woche mit unserem Softwarehaus klären.

Seit heute haben wir auch einen Scanner in Betrieb genommen, der Sinn machen wird, sobald auch alle Fachärzte den BMP verwenden.

Aber noch viel sinnvoller wäre es, wenn erst einmal die Kliniken verpflichtet würden, den BMP zu verwenden; das ist ja oft der größte Aufwand, deren Pläne zu überprüfen bzw. aufzunehmen.

Und was nützt der perfekteste Plan, wenn der Patient ihn bei der Vorstellung beim Facharzt und Zahnarzt nicht mitnimmt.:-(

Immer wieder kommen Anrufe von Kliniken, Zahn- und Fachärzten mit der Bitte, den Plan für den gerade in deren Praxis befindlichen Patienten zu faxen. Manchmal haben wir aber auch das Gefühl, dass es vor allem in Kliniken zu Übermittlungspannen kommt; denn selbst bei Klinikeinweisungen (da wird grundsätzlich ein aktueller Med.-Plan ausgedruckt und mitgegeben) direkt von der Praxis aus mit Krankentransport kommt oftmals prompt ein Fax oder Anruf mit der Bitte um den Med-Plan.

Ihr seht, der BMP macht es auch nicht besser :-). Der Mensch ist immer noch das Hauptproblem :-))

 

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  • 4 weeks later...
  • Aktives Mitglied
Am 6.2.2017 um 17:45 schrieb Bienchen:

Aber noch viel sinnvoller wäre es, wenn erst einmal die Kliniken verpflichtet würden, den BMP zu verwenden; das ist ja oft der größte Aufwand, deren Pläne zu überprüfen bzw. aufzunehmen. ... Manchmal haben wir aber auch das Gefühl, dass es vor allem in Kliniken zu Übermittlungspannen kommt;... Der Mensch ist immer noch das Hauptproblem :-))

Hier mal spaßeshalber der Medikationsplan einer Klinik für einen Patienten nach Herzinfarkt: Medikationsplan auf Briefumschlag. Tabletten für das Wochenende lose rein, zukleben, fertig. :4_joy:

C3LD-hoW8AAz5vt.jpg

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  • 6 years later...

Wir haben 2023 und bei meinem Hausarzt (wie bei so vielen anderen auch) ist dieser MediPlan noch nicht angekommen. Es kann doch nicht sein das so etwas per Gesetz verpflichtend ist aber von den Ärzten nicht umgesetzt werden kann. Auch hier spielt das fehlende Internet (von Glasfaser ist nicht mal die Rede) eine große Rolle. Digitale Krankmeldeungen... Ha ! von wegen. Und jetzt kommt auch noch das digitale Rezept. Bekommen wir dann keine Medikamente mehr ???

Das ist wie: E-Autos die man nirgends laden kann !

Bitte erst mal überall die Grundvoraussetzungen schaffen !!!!

 Danke !

 

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