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Privatabrechnung in der Arztpraxis


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Hallo zusammen, ich schreibe meine Abschlussarbeit über das Thema „Privatabrechnung in Arztpraxen“, daher versuche ich so viel wie möglich über dieses Thema erfahren.

Aktuell befasse ich mich mit dem Abschnitt „Rechnungserstellung und Versand“, also mit dem logistischen Aufwand der mit der Privatabrechnung verbunden ist.

Sollte dies hier ein Arzt oder jemand lesen der die Privatabrechnung in der Arztpraxis erledigt, würde es mir unendlich helfen, wenn Sie mir diese 3 Fragen kurz beantworten könnten:

http://survey.primeda.de/index.php/427596?lang=de

oder Sie schreiben einfach zwei drei Sätze hier ins Forum schreiben =)

Vielen vielen Dank!

Viele Grüße

Marco

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  • Experte

Hallo Marco,

gerne helfe ich Dir, Einblicke aus dem praktischen Alltag im Rechnungswesen zu erhalten.

Wir selbst nutzen die PVS, an die wir online die abgerechneten Ziffern einreichen. Die Vorteile sind, dass wir uns nicht um den Veraand und die Kontrolle des Zahlungseingangs kümmern müssen.

Als Nachteil empfinde ich es, dass Patienten eine eher unpersönliche Rechnung von einem Dienstleister erhalten. Hier würde ich mir mehr die Möglichkeit einer Personalisierung der Rechnung erwünschen.

Zudem können die Patienten oft nicht mehr zuordnen, was eigentlich der Beratungsanlass in der Praxis war.

Es wäre schön, wenn die medizinischen Fachbegriffe und Diagnosen gleichzeitig besser erklärt werden würden.

Viel Erfolg wünsche ich Dir mit Deiner Abschlussarbeit.

Grüsse

Ralph

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  • 5 weeks later...
Gast Peter Grimm

Wir machen die Privatabrechnung selbst, Der Aufwand hält sich in Grenzen, wenn man vor dem Ausdrucken noch einmal alle anstehenden Rechnungen durchsieht auf GOÄ-Konformität.

Interessant finde ich, dass schlechte Zahlungsmoral immer bei den gleichen Leuten festzustellen ist - von Quartal zu Quartal und diese in der Regel nicht die ärmsten  sind. Oft wird auch direkt bar bezahlt, z.B. bei Reiseimpfungen oder Beratungen zur Patientenverfügung- das sind eher GKV-Patienten.

 

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vor 1 Minute schrieb Gast Peter Grimm:

Wir machen die Privatabrechnung selbst, Der Aufwand hält sich in Grenzen, wenn man vor dem Ausdrucken noch einmal alle anstehenden Rechnungen durchsieht auf GOÄ-Konformität.

Interessant finde ich, dass schlechte Zahlungsmoral immer bei den gleichen Leuten festzustellen ist - von Quartal zu Quartal und diese in der Regel nicht die ärmsten  sind. Oft wird auch direkt bar bezahlt, z.B. bei Reiseimpfungen oder Beratungen zur Patientenverfügung- das sind eher GKV-Patienten.

 

Wir finden auch regelmäßige "Nicht" oder "Spätzahler". Die markieren wir in der Patientenakte dann, und sprechen diese beim nächsten Arzt-Patienten-Kontakt dann direkt an.

Ärgerlich ist, dass solche Patienten auch im Notfalldienst ihre Rechnung nicht bezahlen, die wir dann nicht kennen.  Oft bestehen diese dann auch noch auf erweiterte Untersuchungenausserhalb der regulären Sprechstundenzeiten.

Eine privatversicherte Patienten sagte einmal zu mir, dass sie nie gleich die Rechnung bezahlen würde. Die meisten Ärzte würden es dann sowieso vergessen,

Anonym beigetragen

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  • Aktives Mitglied

Grüß Gott Marco,

 

wir machen´s wie Dr. Jäger und erstellen die komplette Privatabrechnung selbst, versenden dann aber unsere Daten über ein Rechnungszentrum, die das komplette Mahn- und Adressmanagment übernehmen. Die Rechnungen werden angekauft, factoring, so dass ich sofort über den Betrag verfüge. Meine Rechnungen werden mit dem Praxislogo und Hinweisen aus meiner Praxis versehen und könnten sogar individualisiert werden, was ich aber seltenst nutze.

Die GOÄ ist uns mittlerweile ans Herz gewachsen, keine ständigen Änderungen wie beim EBM, es bleibt alles gleich, das ist sehr angenehm, nur sollte endlich mal die Euro Höhe angepasst werden, seit 1996 gab es keine Anpassung der Gebührenhöhe, das muss man sich mal vorstellen, jede Gewerkschaft wäre da schon längst auf die Barrikaden gegangen. Mir ist auch Angst vor einer neuen GOÄ, man könnte die Gebührenordnung ja auch anpassen, ohne gleich alles neu zu erfinden, was bestimmt anfangs ein großer Nachteil für uns ist.

Viel Erfolg

Martin

 

 

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  • Aktives Mitglied
Am 16. Januar 2016 um 16:16 schrieb Anonym:

Wir finden auch regelmäßige "Nicht" oder "Spätzahler". Die markieren wir in der Patientenakte dann, und sprechen diese beim nächsten Arzt-Patienten-Kontakt dann direkt an.

Ärgerlich ist, dass solche Patienten auch im Notfalldienst ihre Rechnung nicht bezahlen, die wir dann nicht kennen.  Oft bestehen diese dann auch noch auf erweiterte Untersuchungenausserhalb der regulären Sprechstundenzeiten.

Eine privatversicherte Patienten sagte einmal zu mir, dass sie nie gleich die Rechnung bezahlen würde. Die meisten Ärzte würden es dann sowieso vergessen,

Anonym beigetragen

Zum Glück kommt dies bei und in der Praxis nur bei Fremdpatienten, die nur zu Besuch oder auf Durchreise sind, vor

Am 16. Januar 2016 um 16:10 schrieb Gast Peter Grimm:

Wir machen die Privatabrechnung selbst, Der Aufwand hält sich in Grenzen, wenn man vor dem Ausdrucken noch einmal alle anstehenden Rechnungen durchsieht auf GOÄ-Konformität.

Interessant finde ich, dass schlechte Zahlungsmoral immer bei den gleichen Leuten festzustellen ist - von Quartal zu Quartal und diese in der Regel nicht die ärmsten  sind. Oft wird auch direkt bar bezahlt, z.B. bei Reiseimpfungen oder Beratungen zur Patientenverfügung- das sind eher GKV-Patienten.

 

Hallo Peter Grimm,

das ist ja interessant, dass ihr für die Beratung zur Patientenverfügung eine Gebühr erhebt. Wie hoch fällt die Gebühr aus? Rechnet ihr die Ziffer 1 dafür ab? Bei uns in der Praxis wird so vieles selbstverständlich mit der Ordination abgegolten; man traut sich ja nichtmal die Ohrenspülung mit einer Gebühr zu belegen.

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Am 24. Januar 2016 um 08:14 schrieb Clau:

das ist ja interessant, dass ihr für die Beratung zur Patientenverfügung eine Gebühr erhebt. Wie hoch fällt die Gebühr aus? Rechnet ihr die Ziffer 1 dafür ab? Bei uns in der Praxis wird so vieles selbstverständlich mit der Ordination abgegolten; man traut sich ja nichtmal die Ohrenspülung mit einer Gebühr zu belegen.

Da sollte zumindest die 3 (ausführliche Beratung 20,10€) und die 75 (Attest, 17,43€) nach GOÄ abgerechnet werden können.

Die Ohrenspülung beim Hausarzt ist konkret im EBM in der Ordinationsziffer eingeschlossen, so kann man das nicht zusätzlich privat abrechnen. Wir weisen die Patienten bei der Ohrenspülung darauf hin, dass viele den MFA 5€ Trinkgeld für die Arbeit geben, das funktioniert.

Es gibt aber vieles, wofür man eigentlich nach GOÄ abrechnen könnte, es aber einfach nicht macht, v.a die Atteste.

Wenn man aber jede Schulbescheinigung privat abrechnet, dann ist der Aufwand für die Rechnungserstellung und Buchung beim Steuerberater so hoch, dass es sich kaum lohnt.

Es wirft ein etwas "schäbiges" Licht auf den Patientenservice, da tue ich mich schwer...

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  • 2 weeks later...
  • Aktives Mitglied

Zur Beratung bzgl. Patientenverfügung (Frage von Clau)

Ich gehe bei dieser Beratung nach dem Konzept der " Freiburger Patientenverfügung " vor.  Diesbezüglich habe ich vor ein paar Jahren einen Schulungskurs an einem Samstag in Freiburg besucht.

Das beinhaltet eine ausführliche Beratung mit Besprechung aller einzelner Punkte die im Entwurf des Bundesjustizministeriums aufgeführt sind, einschließlich Beurteilung der Testierfähigkeit und Erstellung der fertigen Patientenverfügung. Das dauert mindestens 30 min, bei Ehepaarberatung mindestens 45 min.

Außerdem erstellen wir auf Wunsch eine Betreuungsverfügung und einen Entwurf zur Vorsorgevollmacht.

Abrechung 1. Teilnehmer  GOÄ 34A x 3.5, 801A x 1.5, 76 x 1.695 => 90 Euro

2. Teilnehmer GOÄ 34A x 1.785, 801A x 1.5, 76 x 1.695 => 60 Euro

Ich mache das in der sprechstundenfreien Zeit am Freitag nachmittag, um ungestört zu sein, Das erfordert  zusätzliche Vor- und Nachbereitungszeit . Kurzum: meine Zeit ist mir soviel wert. 

Notare machen ähnliches in kürzerer Zeit und das kostet deutlich mehr. 

 

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  • Experte

Hallo pgrimm,

und herzlich willkommen auf teramed.de. Vielen Dank für diese ausführliche und informative Antwort.

Wir nutzen auch die Freiburger Patientenverfügung, ich wusste nur nicht, dass es hierzu eine Schulung gibt. Das finde ich sinnvoll, da ich mich auch etwas unsicher zu diesem Thema fühle.

Kann man Termine und Angebote bezüglich der Schulung zur Patientenverfügung an der Uni Freiburg erfragen?

Für alle, die diese nicht kenne, kann man ein Muster der Patientenverfügung hier herunterladen:

https://www.uniklinik-freiburg.de/studium/studieren-in-freiburg/lehrbereich-allgemeinmedizin/forschung/freiburger-patientenverfuegung.html

oder direkt als PDF:

https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/04_studium/lehrbereich-allgemeinmedizin/pdf/Ansichtsexemplar_Patientenverf%C3%BCgung.pdf

Bezüglich der Kosten:

Mir war nicht bewußt, wie viel so eine Patientenverfügung beim Notar kostet, aber ich kann mir vorstellen, dass es deutlich teurer ist.

Wie reagieren denn die Patienten darauf, wenn sie hören, dass sie 90€ einzeln oder 150€ für ein Ehepaar zahlen sollen?

Ich denke allerdings, dass diese wichtige Angelegenheit Zeit und Geld kosten darf.

Grüße

Ralph Jäger

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  • Aktives Mitglied

Die Patienten akzeptieren die Kosten weil sie vorher ein Infoblatt bekommen auf dem sie lesen können wie sie kostenlos eine gültige Patientenverfügung selbst erstellen können und dass sie eine Beratung bei mir bekommen können und was es kostet. Wer das dann nicht bezahlen möchte der meldet sich auch nicht an. Ist mir auch recht dann habe ich eine Stunde eher frei

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